Es war die fünfte Minute der Nachspielzeit und die letzte Aktion der Partie – und bis heute auch die letzte in einem Pflichtspiel des MTV Eintracht Celle. Tom Schaper schoss die Blau-Weißen mit seinem Treffer zum 2:1 am 25. Oktober 2020 zum ersten Saisonsieg in der Fußball-Oberliga und nährte Hoffnungen auf bessere Zeiten beim damaligen Schlusslicht der Staffel Lüneburg/Weser-Ems. Doch dann kam der Lockdown, der nicht mehr enden wollte und zum erneuten Saisonabbruch führte.
Generalprobe für MTV Eintracht Celle
Endlich geht's wieder los. Eintracht Celle bestreitet im Niedersachsenpokal sein erstes Pflichtspiel seit knapp zehn Monaten - und das hat es in sich.

Der MTV Eintracht Celle muss zum Saisonstart im Pokal beim TuS Bersenbrück antreten.
| Foto: Oliver Knoblich
Die Spieler des MTV Eintracht Celle bejubeln den bisher letzten Pflichtspieltreffer von Tom Schaper. In der Nachspielzeit traf er zum 2:1-Sieg gegen den TuS Bersenbrück. Dann kam der Lockdown. Jetzt geht es wieder los - und erneut ist Bersenbrück der Gegner.
| Foto: Oliver KnoblichKnapp zehn Monate ist das nun her, doch jetzt geht es endlich wieder los mit der ersten Runde im Niedersachsenpokal. Der Gegner damals hieß übrigens TuS Bersenbrück. Genau auf diesen Kontrahenten trifft der MTVE nun auch am Sonntag (15 Uhr) – dieses Mal allerdings auswärts. „Das ist schon ein bisschen kurios, dass wir im ersten Pflichtspiel gleich wieder auf Bersenbrück treffen. Aber wir freuen uns natürlich total darauf“, erklärt Trainer Hilger Wirtz .

Luca van Eupen (beim Torschuss) hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck. In Bersenbrück könnte der 21-Jährige an der Seite von Felix Krüger im Sturm auflaufen.
| Foto: Oliver Knoblich (Archiv)Die Partie in Bersenbrück sieht der 56-Jährige als Standortbestimmung. „Das gilt für beide Mannschaften. Nach diesem Spiel weißt du in etwa, wo du stehst und was du noch zu tun hast“, erläutert Wirtz. Der Fokus liegt klar auf der Meisterschaft, die Generalprobe für den Liga-Auftakt am 14. August gegen TB Uphusen soll möglichst nicht verpatzt werden. „Wir fahren dahin, um eine Runde weiter zu kommen. Natürlich wird das eine schwierige Aufgabe. Wir müssen bereit sein und die richtige Wettkampfhärte für einen Pokalfight haben“, meint Wirtz.

Hilger von Elmendorff (am Ball) hatte zuletzt mit Blessuren zu kämpfen. Grundsätzlich ist der Mittelfeldstratege nach seinem Kreuzbandriss wieder fit, soll aber behutsam aufgebaut werden.
| Foto: Oliver KnoblichDer Niedersachsenpokalsieger von 2020 reist nach dem Triumph beim Porta-Pokal mit Rückenwind in den Landkreis Osnabrück. Zudem ist Bersenbrück so etwas wie der Lieblingsgegner der Celler, die von fünf Duellen bislang vier gewannen (bei einem Remis). Allzu viel Bedeutung will Wirtz dieser Statistik aber nicht beimessen. „Natürlich gehst du mit einem besseren Gefühl ins Spiel, wenn du weißt, dass dir der Gegner bisher irgendwie gelegen hat. Aber wir hätten das letzte Spiel eigentlich verlieren müssen, da waren wir schwach und hatten riesiges Glück“, erinnert sich Wirtz. Zudem hat Bersenbrück den Kader umgekrempelt. „Da sind viele neue Spieler mit enormer individueller Qualität und Erfahrung aus höheren Ligen dazugekommen. Aber zum Glück ist Fußball ja immer noch ein Mannschaftssport – und wir wollen an diesem Tag das bessere Team sein“, sagt Wirtz kämpferisch.

Felix Krüger (rechts) stellte in der Vorbereitung schon wieder seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Im Angriffszentrum ist der 28-Jährige gesetzt.
| Foto: Oliver KnoblichVerzichten muss er neben dem langzeitverletzten Torwart Tjark Klindworth weiterhin auf Alexander Laube, der sich aber wieder im Lauftraining befindet. Zudem fallen Tom Schaper (Trainingsrückstand nach Quarantäne) und Lars Borchert (krank) aus. Positive Signale gibt es dafür aber von Hilger von Elmendorff, der seine Knieverletzung auskuriert hat und sich wieder im Mannschaftstraining befindet.
Hoffen auf Innenverteidiger Benbiri
Unterdessen arbeiten die Verantwortlichen des MTVE um Abteilungsleiter Stefan Cohrs weiter an der Verpflichtung von Innenverteidiger Yacine Benbiri. Der 21-Jährige, der in der Jugend der Grashoppers Zürich ausgebildet worden ist, laboriert an einer Zerrung und ist vorerst wieder in seine Schweizer Heimat zurückgekehrt. „Wir hoffen natürlich sehr, dass er sich uns anschließt. Menschlich und sportlich wäre er ein absoluter Gewinn für uns“, meint Wirtz.