MTV Eintracht Celle II hat Erwartungen in Fußball-Kreisliga nicht erfüllt

Die Oberliga-Reserve des MTV Eintracht Celle ist im Vorfeld aufgrund des gut besetzten Kaders zum Favoritenkreis der Fußball-Kreisliga gezählt worden, hat die Erwartungen bislang aber nicht erfüllt. Die beiden neuen Trainer Birko Schläpfer und Michel Moormann müssen einen Umbruch moderieren, den sie sich durchaus leichter vorgestellt hätten. Allein die drei Neuzugänge Tjark Klindworth (Torwart) sowie Malte Marquardt und Lars Borchert (beides Innenverteidiger) aus dem Oberligakader versprachen eine defensive Festigung. CZ-Mitarbeiter Jens Tjaden sprach mit Birko Schläpfer über die ersten Monate als MTVE-Trainer und die künftige Ausrichtung. Junge Mannschaften liefern oft wenig konstante Leistungen ab, warum trifft dieses Merkmal auch auf Ihre überaus erfahrene Mannschaft zu? Bis auf die unerklärliche 0:4-Pleite in Eschede haben wir aus meiner Sicht konstant gute Leistungen gezeigt. Unser Problem ist die schlechte Chancenverwertung, dadurch verlieren wir im Spielverlauf unsere taktische Grundordnung und werden ausgekontert. Wir müssen geduldiger werden und länger auf unsere Chancen warten, da sind unsere Führungsspieler gefragt. Keine klassische Hierarchie im Team: Apropos Führungsspieler, sind in Ihrem Kader nicht zu viele Alphatiere, wodurch keine homogene Einheit auf dem Platz steht? In unserer Mannschaft haben wir keine klassische Hierarchie durch die vielen Spieler die schon höherklassig unterwegs waren. Jeder hat bei uns aber den Anspruch seine Leistung auch abzurufen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Gerade bei dieser geballten Erfahrung erwarten wir als Trainer natürlich, dass jeder seine vorgegebene Aufgabe erfüllt. Trotz der drei ehemaligen Oberliga-Spieler im Defensivbereich haben Sie bereits zehn Tore kassiert. Deutlich zu viele Gegentore, oder? Durch den Erfolg unserer ersten Mannschaft im DFB-Pokal sind die Drei erst am dritten Spieltag zu uns gestoßen. Mit der Defensive sind wir, bis auf den Auftritt in Eschede, bislang sehr zufrieden. Auf Dauer wird uns diese große Qualität viele Punkte bescheren, davon bin ich überzeugt. Insgesamt mussten wir uns erst finden, fünf neue Spieler, ein neues Trainergespann, das muss sich entwickeln. Die Reservemannschaft soll eigentlich ein Unterbau sein und junge Spieler für die Oberligaelf entwickeln. Ihr Team ist bis auf wenige Ausnahmen allerdings mit Akteuren jenseits der 30 Jahren besetzt. Bislang waren wir im Herrenbereich mit zwei autarken Mannschaften am Start. Ein großer Austausch zwischen den Teams hat nicht stattgefunden. Gelegentlich wurden Spieler aus der Oberligamannschaft nach Verletzungspausen bei uns eingesetzt, um Spielpraxis zu bekommen. Die erste Mannschaft brauchte in dieser Saison bislang keine Unterstützung. Großer Umbruch in nächsten Jahren: Wie will sich der Verein in Zukunft in diesem Bereich ausrichten? In den nächsten Jahren muss hier sicherlich ein großer Umbruch her. Junge Spieler sollen zu uns kommen und die Perspektive haben, die Kreisliga als Sprungbrett für die Oberliga zu nutzen. Unsere Nachwuchshoffnungen Robert Busch, Qasim Saeed und Fawzi Naif Findy sollen einmal diesen Weg gehen. Vor dieser Saison kamen mit Alexander Tiegs, Naser Dullaj und Kai Meyer aber wieder „ältere Semester“. Wieso wurden keine jüngeren Spieler geholt? Wir wären gerne mit einer verjüngten Elf in die Saison gegangen, jüngere Spieler waren im Sommer aber nicht verfügbar. Unsere drei Oldies sind zurückgekehrt, weil sie richtig Lust auf diese Mannschaft hatten. Zukünftig muss sich der Verein bemühen, vermehrt junge Leute in den Verein zu holen. Aus unserer A-Jugend werden wir zur nächsten Saison sicherlich viele Spieler hochziehen. Von Jens Tjaden