Kreispokal-Achtelfinale : Das große Favoritensterben

Die fünf Nachholspiele im Achtelfinale des Fußball-Kreispokals A hatten einige Überraschungen parat. Bis auf die erwartete Niederlage von Fortuna Celle gegen Oldau gab es ausschließlich das vielzitierte Favoritensterben. Wietze schaltete den klassenhöheren MTV Ahnsbeck aus, Westercelle II gewann bei Firat Bergen, Dicle entschied das Stadtderby in Altencelle für sich und Kreisliga-Absteiger Garßen warf Hermannsburg raus. TSV Wietze – MTV Ahnsbeck 5:4 n.E. (0:0): Im Vorfeld hatte Wietzes Trainer Axel Fröhlich von stets packenden Duellen mit Ahnsbeck berichtet. Am Mittwoch gab es aber ein wenig begeisterndes Spiel. Wietze überließ Ahnsbeck komplett die Spielführung und beschränkte sich auf Konter. Aus der optischen Überlegenheit schlugen die Gäste dann allerdings kein Kapital, weil sie nicht zwingend genug in die Spitze spielten. „Wir wollten nicht und Ahnsbeck konnte nicht“, fasst Fröhlich den Verlauf zusammen. Nach torlosen 90 Minuten musste das Elfmeterschießen über den Achtelfinaleinzug entscheiden. Hier avancierte TSV-Keeper Sascha Meinecke zum Matchwinner. Er hielt den ersten Strafstoß von Jonas Enders und verwandelte den letzten und entscheidenden Strafstoß zum 5:4 selber. FC Firat Bergen – VfL Westercelle II 1:2 (0:0): Obwohl FC-Trainer Celal Carut optimistisch auf das Duell mit der zweiten Vertretung des VfL Westercelle geblickt hat, ging es verloren. „Die Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben“, motzte er. Seine Elf hätte zur Halbzeit mit zwei Toren führen müssen. Nach der Pause wurde Firat kalt erwischt, nach einem eigenen Einwurf, der den richtigen Adressaten verfehlte, schaltete der VfL schnell um und ging durch Nicolas Depner mit 1:0 (48.) in Führung. Beim zweiten Gegentreffer durch Johannes Wunsch (71.) stimmte die Einteilung bei einem Freistoß aus dem Halbfeld nicht und der Youngster durfte freistehend einköpfen. Nach dem Anschlusstreffer durch Acat Sacik (82.) war Firat dann zwar feldüberlegen, es fehlte aber die Übersicht, um sich noch ins Elfmeterschießen zu retten. ESV Fortuna Celle – TuS Oldau-Ovelgönne 0:12 (0:4): Für die zwei Klassen tiefer spielenden Fortunen aus Celle gab es gestern nichts zu holen im Pokalwettbewerb. Es dauerte zwar fast eine halbe Stunde bis Oldau mit dem Torreigen loslegte, danach fielen die Tore aber wie reife Früchte. Maik Kirchhoff (4 Tore), Falk von der Crone (2) und Kai Washausen trafen hierbei mehrfach. Gegen den Sturmdrang der Gäste hatte die Fortuna trotz der defensiven Grundausrichtung keine Chance, was für ESV-Coach Wolfgang Kuhn verschmerzbar war. „Die Favoritenrolle war ja klar vergeben“, meinte er. SV Altencelle – SV Dicle Celle 1:2 (1:1): In einem ansehnlichen Kick setzten sich die Gäste mit 2:1 am Föscherberg durch. Dicle reichten zwei fragwürdige Elfmeter zum Einzug in die nächste Runde. „Das ist sehr unglücklich für uns gelaufen“, war die zurückhaltende Bewertung von SVA-Coach Claus Netemeyer. Als Dicles Zeki Ari allein aufs Tor zulief, gab es einen Kontakt mit Torwart Dimitrij Tews, worauf der erste Pfiff erfolgte. Serhat Cango verwandelte zum 0:1 (15.). Fast postwendend glich Altencelle durch Naser Dullaj (18.) aus und hatte kurz darauf noch einen Lattentreffer von Christoph Baumann. „Nach der Pause waren wir nicht konsequent genug“, so Netemeyer. So lief das Stadtderby scheinbar auf ein Elfmeterduell hinaus. Kurz vor dem Abpfiff gab es jedoch erneut Elfmeter. Wieder war Tews beteiligt – mit einer Berührung an Nemanja Blagojevic. Diesmal nutzte Ari die Chance vom Punkt und schoss seine Elf zum Sieg (89.) SV Garßen – TuS Hermannsburg 4:1 (2:1): Kreisklassen-Vertreter Garßen hat sich gegen den Kreisligisten verdient durchgesetzt. Nach einer taktischen Umstellung hatten die Hausherren das Spiel im Griff, auch wenn Hermannsburg durch Julian Lenz mit 1:0 (16.) in Front lag. Jan Lumma (18.) und Ruben Dalby (32.) schossen Garßen mit 2:1 in Front. Nach dem Wechsel hatte Hermannsburg viel Ballbesitz, aber nicht die Konsequenz in der Gefahrenzone. Da war die Elf von Fabian Hoffmann effektiver. Wieder knipsten Lumma (52.) und Dalby (54.) in kurzer Folge zum überraschenden Sieg. „Das war schön anzusehen und auch noch erfolgreich“, freute sich Hoffmann. Von Jens Tjaden

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