Ex-Stürmer von MTVE Celle Moussa Doumbouya gibt Torvorlage für Hannover 96

Was für ein Debüt des „Celler Jungen“: Moussa Doumbouya (23) hat bei seinen ersten Profi-Minuten im Trikot von Zweitligist Hannover 96 eine starke Leistung gezeigt, den Anschlusstreffer der „Roten“ in der Sonntagspartie bei Fortuna Düsseldorf (2:3) vorbereitet. Das sorgte auch in seiner alten Heimat für Jubel: „Ich habe mich riesig für ihn gefreut“, sagte Hilger Wirtz. Ex-Trainer Wirtz wünscht vor Spiel Glück: Der Trainer des Fußball-Oberligisten MTV Eintracht Celle hatte Doumbouya, der 2016 als Bootsflüchtling aus Guinea in Celle landete und über SV Hambühren und SC Wietzenbruch zum MTVE kam, das Rüstzeug für seinen Profi-Traum mit auf den Weg gegeben. Doumbouya dankte es mit 34 Toren und schoss Celle in die Oberliga, bevor er 2019 in die 96-Akademie wechselte. Bereits am Freitag hatte Wirtz dem Angreifer eine Nachricht geschrieben. „Als sich andeutete, dass er zum Einsatz kommen könnte, habe ich ihm viel Glück gewünscht“, so Wirtz. Sein früherer Schützling antwortete: „Hallo Trainer, ich hoffe, dass alles gut läuft.“ Doumbouya mit überragender Übersicht: Und es lief gut: In Düsseldorf legte der U23-Stürmer, der seit ein paar Monaten mit den Profis trainiert, in der 79. Minute den Ball im Strafraum quer, das ebenfalls eingewechselte Talent Mick Gudra (20) schob ein. „Moussa löst sich gut vom Gegenspieler und beweist eine überragende Übersicht. Und sein Pass hat die notwendige Schärfe und Präzision“, schwärmt Wirtz, der sich die Szene im Fernsehen anschaute. „Andere drehen in so einem Moment durch und gehen alleine aufs Tor, aber Moussa hat eben ein Auge für den besser postierten Nebenmann – das hat er auch bei uns oft gezeigt“, so der Coach. 96-Coach Kocak lobt Doumbouya: Auch wenn die Koproduktion an der Niederlage nichts änderte: Die beiden Youngster waren die Lichtblicke an einem schwarzen 96-Tag. „Ich war sehr zufrieden mit ihnen“, lobte 96-Trainer Kenan Kocak Doumbouya und Gudra nach dem Spiel. „Schritt nach vorn für Moussa“: Wirtz ist sich sicher: „Das war ein Schritt nach vorn für Moussa, so ein Auftritt steigert auch sein Standing in der Mannschaft.“ Der 56-Jährige traut Doumbouya den Durchbruch zu: „Er ist ein anständiger Typ und arbeitet hart an sich.“ Monatelang war der 23-Jährige weiterhin seinem Knochenjob als Dachdecker in Celle nachgegangen, obwohl er schon bei 96 unter Vertrag stand. Inzwischen macht er eine Ausbildung als Logistiker im Unternehmen von 96-Boss Martin Kind. Beraten wird er von Ex-96-Kapitän Altin Lala. Ducksch, Weydandt und Sulejmani Druck machen: Wenn es nach Wirtz ginge, würde Doumbouya weitere Chancen bekommen. „Für 96 geht es um nichts mehr. Warum jetzt nicht mal die Jungen ranlassen und den Etablierten wie Ducksch, Weydandt oder Sulejmani Druck machen?“ In Celle hat sicherlich niemand etwas dagegen, wenn Doumbouya seinen Erfolgsweg weitergeht.