Das Verführungspotenzial antidemokratischer Strukturen und die Schattenseiten von Gruppendynamik thematisierte kürzlich die Theater-AG am Christian-Gymnasium mit ihrer Inszenierung von Morton Rhues Klassiker „Die Welle“. Vor einer zurückhaltend gestalteten Kulisse boten die Schauspielerinnen und Schauspieler eine fesselnde Umsetzung des ernsten Stoffs.
Das Stück handelt von einer Schulklasse und deren Lehrer Rainer (Jamie Webb), die im Rahmen einer Projektwoche das Thema „Autokratie“ behandeln. Sie beschließen dabei, die Arbeit etwas aufzulockern, indem sie nachstellen, wie es zur Bildung einer Diktatur kommen könnte und welche Regeln gelten müssten.
Lehrer bricht Simulation ab
Die Lage gerät jedoch außer Kontrolle, als sich die Jugendlichen immer stärker mit ihren Rollen als Mitglieder der eigentlich fiktiven Bewegung „die Welle“ identifizieren und beginnen, gegen Abweichler in den eigenen Reihen vorzugehen. Als der Lehrer die Simulation abbricht, ist es bereits zu spät und es fallen tödliche Schüsse.
Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher erwartete ein spannender Abend. Das Bühnenbild war bewusst einfach gehalten worden, wodurch die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Handlung und die schauspielerischen Leistungen fokussiert blieb.