Es ist aber auch verflixt. Nichts kann man mehr unbeobachtet machen. Ständig sind wir unter Kontrolle. Dabei habe ich den stillen Augenzeugen lange Zeit gar nicht bemerkt. Erst Tage, Wochen, Monate später wird mir klar: Er hat alles mitbekommen, was ich den ganzen Tag so gemacht habe. Wie viel Zeit ich mit Essen und Trinken verbracht habe, welche Sehenswürdigkeiten ich mir angesehen habe, wie viele Kilometer ich mit dem Auto zurückgelegt habe. Er weiß einfach alles über mich. Das Schlimmste daran ist ja: Er hat das auch noch schriftlich festgehalten. Haarklein ist alles notiert. Und was soll ich sagen? Es ist wirklich alles so passiert, wie der Zeuge es aufgezeichnet hat. Verdammt, ich bin geliefert.
Google Maps kennt jeden meiner Wege
Ausreden erfinden ist zwecklos, ich muss mich auch gar nicht herausreden. Der Mai ist zur Hälfte herum und ich war bislang nur acht Kilometer zu Fuß unterwegs, bin dafür aber schon über 400 Kilometer mit dem Auto gefahren. Kein Ruhmesblatt, da habe ich wohl noch einiges gut zu machen. Aber es geht auch besser: Im April habe ich 62 Kilometer per pedes und 690 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt.