Die Europäische Union hat der Plastikflut in den Weltmeeren den Kampf angesagt und will zuerst Strohhalme verbieten. Im Unverpacktladen in Leipzig habe ich nun die Alternativen dafür gesehen. Strohhalme aus Glas und Edelstahl. Wenn das die Lösung ist, will ich mein Problem zurück, dachte ich mir, als ich im Szeneladen stand.
Ich höre schon das Geschrei auf Kindergeburtstagen, bei denen sich die Kleinen die Lippen blutig beißen, weil die Glasröhrchen zerbrochen sind. Bei der Edelstahl-Variante frage ich mich, wie oft ich diese benutzen muss, damit ich den ökologischen Rucksack des Herstellungsprozesses wieder ausgeglichen habe. Da ergibt ja nur ein Edelstahl-Strohhalm fürs Leben Sinn, den man wie eine Zahnbürste auf Reisen immer dabei haben sollte. Doch für endlosen Urlaub ist die robuste Variante gar nicht gemacht, wenn die Erfahrungswerte aus dem Internet stimmen. Denn nach wenigen Cocktails schon soll sich die Metallbeschichtung ablösen und für völlig neue Geschmackserlebnisse sorgen.
Strohhalme aus Bambus oder aus Nudelteig
Es werden aber Strohhalme auch aus Bambus angeboten. Klingt schon besser und sieht fesch aus. Aber hat schon mal jemand den Transportweg von China hierher in die Ökobilanz eingerechnet? Es gibt aber zwei Alternativen, die ich tatsächlich mal ausprobieren würde. Papier-Strohhalme zum Beispiel oder noch viel besser: lange Makkaroni aus dem Supermarkt. Gerade mit den Experten von Barilla vor Ort könnte man die Öko-Strohhalme perfektionieren. Das Beste daran: Man kann die Makkaroni nach dem Gebrauch einfach verputzen und hat das Müll-Problem gelöst.