Der Borchmann-Stadtplan von Celle aus dem Jahr 1766 zeigt, dass die heutigen Grundstcke Bullenberg 1 bis 3 im 18. Jahrhundert aus einer Parzelle bestanden. Sie reichte von der heutigen Westcellertorstrae im Schatten des Congress-Union-Gebudekomplexes bis zum Magnusgraben. Ein Groteil davon war Gartengelnde.
Celler Kaufmannsfamilie Reibenstein gilt als Erbauer des Hauses am Bullenberg
Die Geschichte des Deutsch-reformierten Pfarrhauses am Bullenberg beginnt mit Erich Georg Reibenstein (Riebenstein) von der Blumlage. Die Reibensteins zhlten zu den begterten Kaufmannsfamilien in Celle. Sie betrieben anfangs in der Blumlage die mit Abstand grte Lohgerberei der Stadt. Die Lohgerber verarbeiteten als Rohstoffe: Rinder-, Kalbs- und Schweinehute sowie Schaf- und Lammfelle. Verheiratet war der Lutheraner Erich Reibenstein mit der aus Bremen stammenden Anna Barbara Mller ( 1729), die der Deutsch-reformierten Gemeinde angehrte. Am 20. Juli 1681 erwarb er fr seine Frau die Brgerschaft und 1700 das Nutzungsrecht fr eine Familiengrabsttte auf dem Neuenhuser Friedhof. Hchstwahrscheinlich sind sie die Erbauer des Hauses, das einen kleineren Vorgngerbau ersetzte. Bereits 1722 veruerten die Reibensteins jedoch ihr Anwesen, um in die Blumlage zu ziehen.
Kirchengemeinde erwirbt 1722 Gebude fr 1200 Taler
Die Zugehrigkeit von Anna Barbara Reibenstein zur 1709 gegrndeten eigenstndigen Deutsch-reformierten Gemeinde war mglicherweise der Grund dafr, dass diese Kirchengemeinde am 2. Januar 1722 das Gebude fr 1200 Taler erwarb. Das neue Predigerhaus stand nicht weit entfernt von der an der Hannoverschen Strae gelegenen Franzsisch-reformierten Kirche, in der die Kirchengemeinde als Gast ihre Gottesdienste feierte. Zudem lebten zahlreiche Gemeindeglieder in unmittelbarer Nachbarschaft am nrdlichen Bullenberg.
Im Garten befand sich ein Lusthaus
Vergleicht man diesen Betrag mit dem Kaufpreis anderer Gebude in der Westceller Vorstadt, handelte es um ein mittelgroes Anwesen. Das Consistorialbuch der Deutsch-reformierten Gemeinde beschreibt das neue Predigerhaus als ein bequemes Wohnhaus samt beygefgten angenehmen Garten, Hofraum und Stallung. Im Garten befand sich auerdem ein Lusthaus (Gartenhaus).