Wie hat Mden an der rtze das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt? Hier nun der dritte und letzte Teil der geschilderten Ereignisse, die sich 1945 zugetragen haben.
Ungehindert von den besiegten Deutschen, begann schon am Morgen des 16. April der britische Nachschub ber die Wietzebrcke in Richtung Norden zu rollen. Mden war nun besetzt aber noch nicht vollstndig gesichert.
Deutsche Krfte jagen rtzebrcke in Mden in die Luft
Um fnf Uhr morgens treibt der Knall einer gewaltigen Explosion Besatzer und Besetzte gleichermaen auf die Strae. In Windeseile spricht es sich herum: Deutsche Krfte haben die rtzebrcke in die Luft gejagt! Man munkelt, dass in den Wldern ringsum sich noch Unentwegte verstecken und nur auf Gelegenheit warteten, sich fr Fhrer, Volk und Vaterland ins Feuer zu werfen. Gleichzeitig nehmen die Auflsungserscheinungen der deutschen Verbnde teils skurrile Zge an.
SS-Uniformen weggeworfen und zivile Kleidung gefordert
Ein heutiger Altbauer in einem Nachbarort berichtet, dass einige SS-Mnner sich dorthin geschlichen hatten und seinen Vater mit vorgehaltener Waffe dazu zwangen, ihnen seine Kleidung herauszugeben. Ihre SS-Uniformen warfen sie weg und machten sich davon. Sie befanden sich in prominenter Gesellschaft: Auch der Kommandant der zivilen Belegschaft des Fliegerhorstes Fabergs, der sich in Mden noch als strammer SA-Mann hervorgetan hatte, tat es ihnen gleich. Als die Briten in Faberg einrckten, war er schon ber alle Berge, mitsamt Familie. Richtung Hamburg, wie es hie. Wozu absolut keine Veranlassung bestand, bemerkt Dorfchronist Ernst Schtze trocken in seinem Bericht ber die NS-Zeit und ihre Folgen: Sogar sein Ortsgruppenleiter wurde entnazifiziert und wieder in sein altes Amt als Inspektor eingesetzt.
Mdenerin als Vorkosterin fr die Englnder
Mitunter schreibt selbst der grausame Krieg kuriose Geschichten, die aus gengend zeitlicher Distanz fast schon wieder zum Lachen reizen. Whrend die Mdener am Tag nach dem Angriff vollauf mit der Schadensaufnahme beschftigt gewesen sein werden, sorgten sich die Briten schon auch wieder um die Sicherung ihrer typischen Lebensgewohnheiten.