Der-Norden

Trotz Pandemie: Friesenfähre verzeichnet bisher beste Saison

Auch im vierten Jahr ihres Bestehens kann die Friesenfähre an der Ems nicht die volle Saison fahren. Wegen der Corona-Pandemie startete die Saison erneut später. Dennoch verbucht die Fährgesellschaft für 2021 einen Fahrgast-Rekord - und auch das hat wohl mit Corona zu tun.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 09. Jan. 2022 | 09:00 Uhr
  • 10. Juni 2022
Rolf Hüser von der Betreibergesellschaft der Friesenfähre steht auf einer kleinen Personenfähre am Ufer der Ems. Foto: -/Eberhard Lüpkes/dpa/Archivbild
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  • 09. Jan. 2022 | 09:00 Uhr
  • 10. Juni 2022
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Weener.

Weener (dpa/lni) - Trotz eines späteren Saisonbeginns wegen der Corona-Pandemie hat die Friesenfähre an der Ems bei Weener gemessen an den Fahrgastzahlen 2021 ihr bislang bestes Jahr erreicht. Vor allem zahlreiche Radtouristen hätten die Fährverbindung genutzt, wie der Geschäftsführer der Fährgesellschaft, Eberhard Lüpkes, sagte. «Die Friesenfähre ist zunehmend etwas für Naherholer und Urlauber», sagte Lüpkes der Deutschen Presse-Agentur. Diese hätte es in der Corona-Pandemie besonders ins Freie gelockt. Etwa sieben von acht Passagieren gingen im Schnitt zusammen mit einem Fahrrad an Bord der kostenlosen Fähre. Die Verbindung der Friesenfähre besteht seit 2018 und ermöglicht jeweils im Sommerhalbjahr eine provisorische Emsüberquerung als Ersatz für die 2015 zerstörte Friesenbrücke zwischen Weener und Westoverledingen im Landkreis Leer.

«Rein was die Zahlen angeht, ist es deutlich die bislang beste Saison», sagte Lüpkes. Demnach transportierte die Mini-Fähre nach einem coronabedingten sechs Wochen späteren Saisonstart zwischen Mitte Mai und Ende Oktober 7936 Passagiere und konnte damit ihre Fahrgastzahl im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 von 7244 noch einmal um knapp zehn Prozent steigern. Bereits im ersten Pandemie-Jahr 2020 war die Fähre später in die Saison, die eigentlich von Anfang April bis Ende Oktober dauert, gestartet. Damals musste die Friesenfähre wegen Corona-Auflagen drei Monate am Anleger liegen bleiben. 4420 Fahrgäste nutzten 2020 die Verbindung.

Durch den späteren Start im Mai blieb der Friesenfähre auch im vierten Jahr ihres Bestehens eine komplette Saison verwehrt. Beim Start 2018 gab es lediglich einen mehrwöchigen Probebetrieb. 2019 musste die Saison nach einem Motorschaden früher beendet werden.

Reisende auf der Bahnstrecke zwischen Bremen und dem niederländischen Groningen hatten über Jahrzehnte die Friesenbrücke über die Ems genutzt. Die bis dahin längste Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands, die auch von Radfahrern und Fußgängern genutzt wurde, war jedoch im Dezember 2015 durch die Kollision eines Frachters zerstört worden.

Die Bauarbeiten für die neue Friesenbrücke sollen in diesem Jahr beginnen. «Vielleicht gibt es ein kleines Zeitfenster, wo der Betrieb mal gesperrt wird», sagte Lüpkes. Größere Auswirkungen auf den Verkehr der Friesenfähre seien aber nicht zu erwarten. Zurzeit ruht der Fährbetrieb wegen der Winterpause. Im nächsten Jahr soll die Friesenfähre ab dem 1. April wieder an den Start gehen.

© dpa-infocom, dpa:220109-99-641976/2

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