Storchen-Drama am Winser Schornstein

Was für ein Storchen-Drama in Winsen: Am Freitagvormittag starb die Störchin des Schornstein-Nestes, nachdem sie auf der Landesstraße zwischen Südwinsen und Oldau mit einem Auto zusammengestoßen war. Und noch während sich Storchenbetreuer Gerhard Papenburg auf den Weg nach Winsen machte, stieß der Storch, der auf dem Schornstein der Metzgerei die beiden Jungen bewachte, eines der beiden Jungen aus dem Nest. Zusammenstoß mit Auto: Der Reihe nach: Am Freitagmittag informierte ein Autofahrer, dass ein Storch an der L298 tödlich verletzt war. Laut Papenburg hatte das beringte Tier vermutlich im Seitenraum der Straße nach Nahrung gesucht. Da es mehrere Knochenbrüche erlitt, müsse es mit einem Auto zusammengestoßen sein, so der Experte. Als klar war, dass es sich um die Störchin vom Metzgerei-Schornstein handelte, rief Papenburg die Feuerwehr zuhilfe. Zusammen mit Ortsbrandmeister Ulrich Marquardt beratschlagte er, was zu tun sei. Da die Feuerwehr Winsen keine Drehleiter hat, um das Nest zu erreichen, wurden die Kameraden aus Celle-Heese zur Unterstützung gerufen, teilte Gemeindejugendwartin Sabrina Kaminski mit. Aus Nest gestoßen: Ein Storch alleine kann die Aufzucht der Jungtiere nicht übernehmen, weil sich sonst Krähen oder Elstern die Jungtiere holen. "Es gab zwei Junge. Damit ein Junges überlebt, hat der Storch das andere Junge aus dem Nest gestoßen", berichtet Papenburg. Das Tier sei tot geborgen worden. Die Experten entnahmen das zweite Junge und brachten es ins Artenschutzzentrum nach Leiferde. Dort wird es aufgepäppelt, um es irgendwann auszuwildern. Nahrungsknappheit wegen Trockenheit: Laut Papenburg sorgt die anhaltende Trockenheit für ein schlechtes Nahrungsangebot für die Störche. So mussten die Experten bereits zahlreiche Verluste registrieren. In Nienhagen hat von fünf Jungen nur eines überlebt, in Großmoor sind zwei von dreien gestorben. Verluste gibt es zum Beispiel auch in Altencelle und Jeversen.