In Winsen (Aller) gedreht: Konfirmanden Schauspieler in Krippenspielfilm

Weihnachten ohne Krippenspiel? Unmöglich. Das dachten sich auch Pastor Christoph Ricker und Prädikantin Patricia Schömburg aus der St. Johannes der Täufer Kirchengemeinde in Winsen (Aller). Wer in den letzten Wochen an einem Samstag im Ortskern von Winsen spazieren war, durfte daher, mit ein bisschen Glück, über ein ungewöhnliches Filmset stolpern. Vier Drehtage an öffentlichen Orten: Über vier Drehtage verteilt wurde an Winser Junkerntor, Museumshof, Rathaus und Bücherei ein kleines Weihnachtswunder veranstaltet. Es handelt sich dabei um die Verfilmung des alljährlichen Krippenspiels, was in diesem Jahr pandemiebedingt nicht hätte aufgeführt werden können. Die Entscheidung zum Film war naheliegend, durfte die Gemeinde während des ersten Corona Lockdowns doch schon gute und lehrreiche Erfahrungen mit Videoandachten und -gottesdiensten machen. Konfirmanden als Stars des Stücks: Die Neukonzeption forderte viele Abweichungen von dem gewohnten Prozess, aber ein Schlüsselelement blieb: Die Konfirmanden als Stars des Stücks. Sie spielten dieses Jahr gemäß eines von Pastor Ricker auf Jahr und Konfirmandengruppe zugeschnittenen Drehbuchs. Die technische Ausgestaltung übernahm Thomas Drechsel mithilfe der Assistenz von Leon Trost. Patricia Schömburg war während des Drehs vorwiegend für die Kostüme verantwortlich. Viel Spaß beim Dreh gehabt: Das Rezept zum Erfolg verraten Konfirmandinnen Lea und Hannah, die einen Doktor und einen Engel spielten: „Wir haben sehr viel Blödsinn gebaut, also hat es auch sehr viel Spaß gemacht“. Dass dieses Jahr in Sachen Krippenspiel vieles anders läuft, weckt jedoch auch bei dem ein oder anderen Wehmut: „Als ich noch klein war, habe ich mir vorgestellt, wie das sein würde, im Weihnachtsgottesdienst im Krippenspiel mitzuspielen. Das war jetzt natürlich anders, das war nicht dasselbe Gefühl.“, findet die zweite Hannah der Konfirmandengruppe, welche die Maria spielte. Einig sind sich die meisten Konfirmanden jedoch darüber, dass sie ohne Liveaufführung einigem an Lampenfieber haben aus dem Weg gehen können. Samstags früh aus den Federn: Obwohl die Jugendlichen zunächst trotzdem ein wenig kamerascheu erschienen, so Drechsel, überzeugten schließlich alle mit Textsicherheit, Enthusiasmus und Ideenreichtum- trotz frühem Aufstehen an den kalten Samstagmorgen. „Das muss man auch mal honorieren“, findet der angehende Diakon. Film wird jetzt geschnitten: Bis der Kurzfilm fertig ist, wird es jedoch noch ein wenig dauern. „Die eigentliche Arbeit“, so der mit dem Schnitt beauftragte Drechsel, „kommt ja für mich Produzent immer erst im Nachhinein“. Am Samstag, 19. Dezember, sollen die Konfirmanden dann selbst das Endprodukt zu Gesicht bekommen, bevor es an Heiligabend um 16 Uhr den Besuchern des Weihnachtsgottesdienstes gezeigt wird. „Wir möchten uns natürlich auch noch einmal bei den Möglichmachern bedanken- wie dem Bürgermeister und Patricia Schömburg, die den Zugang zu Drehorten und die Arbeit an sich überhaupt erst denkbar machten.“ Und sie machten mit: Mitwirkende am Krippenspiel sind: Maximilian Sauer, Chris Naumann, Jamie Maier, Lasse Fricke, Hannah Riekenberg, Emelie Ricker, Milla Meyer, Sophina Stamm, Lea Zigenda und Maxim Lackmann. Von Maja Klein