An Winser Grundschule wird angebaut

Die größte Grundschule in Niedersachsen wächst. Am Amtshof in Winsen sind die Arbeiten für den Anbau in vollem Gange. Außerdem wird das kommende Schuljahr geplant. Schulleiter Frank Werner rechnet nach den Sommerferien mit sechs oder sieben ersten Klassen. "Wir haben bisher rund 130 Anmeldungen", sagte er. Grundschule ist sechszügig: Derzeit ist die Schule durchgängig sechszügig, nur in Stufe zwei sind es fünf Klassen. Damit ist die Winser Grundschule deutlich zu groß. Das Land schreibt maximal vierzügige Grundschulen vor. Weil der neue Anbau die Größe der Schule manifestieren würde, hatte die damalige Landesschulbehörde erklärt, diesen nicht zu akzeptieren. Bürgermeister Dirk Oelmann hatte daraufhin angekündigt, den Streit notfalls vor Gericht auszutragen. Schließlich kam im Dezember 2020 Bewegung in den festgefahrenen Streit, als sich die Grundschule zu einem Schulversuch bereit erklärte. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftlich begleitete Probephase, in der mit Zustimmung des Kultusministeriums eine neue Organisationsform oder Unterrichtsmethode ausprobiert wird. Im Fall von Winsen sollte es um die Frage gehen, wie leistungsstark eine große Grundschule sein kann. Geplant war eine Kooperation mit der Uni Osnabrück. Was wird aus dem Schulversuch? Seitdem ist in Sachen Schulversuch so gut wie nichts passiert. Wegen der Coronakrise lag das Projekt auf Eis. Studierende konnten die Schule nicht besuchen. Jetzt soll das Vorhaben erneut angetrieben werden, sagte Schulleiter Werner. Konkreter könnte es in der zweiten Jahreshälfte werden. Anbau wird teurer: Die Arbeiten für den Anbau hatten im März begonnen worden. Derzeit wird das Fundament errichtet. Das Bauvorhaben sollte etwa drei Millionen Euro kosten, hieß es in der Vergangenheit. Beim Rohbau sei man im Kostenrahmen, sagte Oelmann. Bei den Gewerken, die noch nicht ausgeschrieben seien, rechnet die Verwaltung mit Kostensteigerungen von rund zehn Prozent. Der Anbau soll zum Schuljahresbeginn 2023/24 fertig sein. „Wir werden mit allen Mitteln versuchen, diesen Termin zu halten“, erklärte der Bürgermeister. An Schule werden Lehrer eingestellt: Unterdessen ist Schulleiter Werner optimistisch, genügend Lehrer für seine große Grundschule zu finden. Es gebe einen Stellenbedarf, sagte er. "Wir führen gerade Einstellungsgespräche." Zuletzt war es immer wieder vorgekommen, dass Klassen aufgeteilt werden mussten, weil Lehrer zum Beispiel an Corona erkrankt waren. Derzeit sei eine erste Klasse auf die anderen ersten Klassen aufgeteilt worden, weil ein Lehrer in Elternzeit gegangen sei. Es seien Vierer- oder Fünfer-Gruppen gebildet worden. "Das ging relativ gut, weil die Klassen nicht voll waren", sagte Werner. Die Klassen dürfen maximal 26 Kinder haben. Ein Dutzend Kinder aus Ukraine: Kinder aus der Ukraine spielen an der Grundschule derzeit nur eine Nebenrolle. Insgesamt werden zwölf ukrainische Schülerinnen und Schüler am Amtshof unterrichtet.