ZF will nicht mehr an Contistraße in Jeversen testen

In Jeversen wird über die Umbenennung einer Straße diskutiert. Das Unternehmen ZF aus Friedrichshafen am Bodensee, das im Jahr 2020 den Lkw-Bremsenspezialisten Wabco unternommen hatte, will dem Vernehmen nach mit seiner Teststrecke nicht länger an der Contistraße sitzen. Zwei Teststrecken in unmittelbarer Nachbarschaft: In Jeversen gibt es seit vielen Jahren zwei Teststrecken in unmittelbarer Nachbarschaft: Das Contidrom der Continental AG und die Wabco-Teststrecke. Die beiden Unternehmen sind als Reifenhersteller und Lkw-Bremsenspezialist keine direkten Konkurrenten. Da aber beide aus der Automobilbranche kommen, sei die Adresse Contistraße in den Augen des ZF-Vorstandes in der Außendarstellung problematisch, heißt es seitens der Wietzer Gemeinde-Verwaltung. Die Firma hat daher die Gemeinde um Prüfung gebeten, ob eine Umbenennung im hinteren Teil der Straße möglich sei. Das heißt: Das Contidrom würde weiterhin an der Contistraße liegen. Für die Abzweigung zur eigenen – im Jahr 2020 für 18 Millionen Euro erweiterten – Teststrecke schlägt das Unternehmen den Namen Graf-Zeppelin-Straße vor. Es ist ein Verweis auf den Zeppelin-Erfinder, der für die ZF-Gründung vor über 100 Jahren eine große Rolle spielte. Weitere Anlieger sind nicht betroffen. Contidrom seit den Sechzigern: Jeversens langjähriger Ortsbürgermeister Dietrich Ziemke (85) kann sich an die Anfänge der beiden Teststrecken gut erinnern. Demnach wurde mit dem Bau des Contidroms Ende der 60er Jahre begonnen. In den ersten Jahren hätten Continental und Wabco die Strecke gemeinsam genutzt. Als immer mehr getestet wurde, erwarb der US-Bremsenspezialist auf der anderen Seite der Contistraße eine Fläche und baute seine eigene Strecke. "Das muss in den achtziger Jahren gewesen sein", erinnert sich Ziemke. Ortsrat entscheidet am Mittwoch: Wabco hat sich offenbar nie daran gestört, eine Adresse an der Contistraße zu haben, heißt es in Wietze. Das änderte sich erst mit der Übernahme durch das Unternehmen ZF. Dabei handelt es sich um einen weltweit agierenden Technologiekonzern mit rund 160.000 Mitarbeitern. Die Wabco-Übernahme hatte die Friedrichshafener sieben Milliarden Dollar gekostet. Über die Umbenennung der Straße diskutiert und entscheidet am Mittwoch, 11. Mai, der Ortsrat Jeversen. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr im Hirtenhaus. (siz)