Gewitterzelle : So kämpft Wietze mit den Sturmfolgen

Dort, wo bis vor einigen Wochen die Schwimmbadgäste in der Sonne lagen, sieht es jetzt schlimm aus. Mehrere große, alte Bäume hat die Gewitterzelle in der vergangenen Woche umgeknickt. Das Wietzer Schwimmbad ist kaum noch wiederzuerkennen. Die Bäume liegen auf dem Hang und auf der Liegewiese. Mehrere Baumkronen drohen herunterzubrechen. Und trotzdem haben die Wietzer noch Glück im Unglück gehabt. Denn weder das Hallenbad noch die Sporthalle sind beschädigt worden. Es wäre das Worst-Case-Szenario gewesen: Nachdem das Freibad im Sommer wochenlang wegen eines Rohrbruchs geschlossen hatte, würden die Wietzer Schwimmbad-Leute wohl völlig verzweifeln, wenn jetzt auch noch das Hallenbad auf unbestimmte Zeit schließen müsste. Hallenbad hat regulär geöffnet: Doch dem ist nicht so, versichert Kurt Trumtrar, der Vorsitzende des Fördervereins. "Es gibt keinen Gebäudeschaden, der Hallenbadbetrieb läuft ganz normal weiter", sagte er gegenüber der CZ. Der Parkplatz sei nach dem Sturm in der Nacht zu Mittwoch schnell wieder in Ordnung gebracht worden. Bauhof muss erst Friedhof aufräumen: Die umgestürzten Bäume werden indes auf dem Freibadgelände wohl noch eine ganze Weile liegenbleiben. Der Bauhof der Gemeinde müsse sich zunächst um andere, wichtigere Dinge kümmern, sagte Bürgermeister Wolfgang Klußmann, schließlich gibt es im Oktober ja ohnehin keinen Freibadbetrieb. "Die Mitarbeiter des Bauhofes sind derzeit noch dabei, den Seitenraum von Straßen freizuräumen. Stark betroffen ist auch der Friedhof in Wieckenberg. Allein das wird eine Woche dauern", so der Verwaltungschef. Außerdem müsse man sich auf die Wirtschaftswege südlich von Wieckenberg konzentrieren. Und vor allem müsse jetzt geprüft werden, ob weitere Bäume umstürzen könnten. "Das hat Vorrang", sagte Klußmann. Unterdessen hatte der TSV Wietze seine Fußballer Freitag und Samstag zum Arbeitseinsatz ins Wietzer Waldstadion gebeten. Schäden sollten beseitigt und der Platz wieder bespielbar gemacht werden. Am Samstag waren die ersten Helfer schon um 7 Uhr morgens da. "Der Sturm hat eine Reservebank umgeschmissen", sagte der Vereinsvorsitzende Steffen Dreger, der sich freute, dass Vereinsmitglieder mehrerer Sparten beim Einsatz mit anpackten. Spuren hat die Gewitterzelle – vor Ort gehen viele von einem Tornado aus – vor allem auf dem Vorplatz neben der Sporthalle angerichtet. Die Helfer sorgten dafür, dass heruntergebrochene Äste weggeschafft und die Wege freigeräumt wurden. "Wir räumen auf, was der Hurrikan umgeparkt hat", sagte "Dete", einer der Helfer. "Wieckenberg hat an Charme verloren": Die Schäden im wenige hundert Meter entfernten Wieckenberg werden indes nicht so leicht zu beseitigen sein. Im malerischen Ortskern rund um die historische Stechinelli-Kapelle sind uralte Bäume – darunter Eichen, Linden und Ahorn – einfach umgeknickt. "Das tut richtig weh", sagte Klußmann, der in Wieckenberg lebt. "Der Ort hat an Charme verloren."

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