Fünf-Jahres-Plan: Gemeinde Wietze will alle Bushaltestellen optimieren

Die Gemeindeverwaltung ist in Wietze auf Erkundungsreise gegangen und hat den Zustand der Bushaltestelle erforscht. Die Entdecker vom Fachbereich 10 prüften Barrierefreiheit und Wartekomfort an insgesamt 19 Stationen. Aus diesen Erkenntnissen ist das "Konzept für den Ausbau der Bushaltestellen in der Gemeinde Wietze" entstanden. Der Rat hat den dazugehörigen Fünf-Jahres-Plan einstimmig beschlossen. Dabei zählen für die Gemeinde drei Faktoren. Erstens: "Haltestellen mit Buskap und erhöhter Haltekante vereinfachen grundsätzlich das Ein- und Aussteigen und kommen damit allen Fahrgästen zugute." Zweitens: "Fahrgäste, die bei Regen auf den Bus warten, freuen sich über ein Buswartehäuschen als Unterstand." Und drittens: "Mit den Wartehäuschen entstehen neue Sitzgelegenheiten an der B214, um dort eine kurze Pause einzulegen." Bürgermeister will Haltestellen zusammenlegen: "Bevor einige Haltestellen kostenintensiv ausgebaut werden, lohnt es sich, zuvor die Standortfrage zu stellen", sagt Bürgermeister Wolfang Klußmann. Insbesondere in Hornbostel, wo zwischen den drei Haltestellen gerade mal 300 Meter liegen, sei es unwirtschaftlich, alle Stationen barrierefrei auszubauen. "Da muss man den Ortsrat fragen, ob nicht auf die eine oder andere Haltestelle verzichten kann", sagt der Bürgermeister. "Am Jägerberg" und "Trift" könnten etwa 2026 zu einer Station zusammengelegt werden. Die Station "Reihernweg" im Kernort Wietze ist aus Sicht der Gemeindeverwaltung ebenfalls problematisch. "Die Haltestelle liegt suboptimal. Zudem fehlt der Platz, um diese barrierefrei auszubauen." Klußmann schlägt vor, den Haltepunkt weiter in Richtung Reihernweg zu verlegen. An der aktuellen Stelle ist in beiden Richtungen nämlich kein Platz für ein Wartehäuschen. Bundesstraße 214 hat Priorität: Die Haltestellen "Kurhaus" und "B214/Steinförder Straße" sollen bereits in diesem Jahr an die Reihe kommen. Der Ausbau soll gleichzeitig mit der Sanierung der Bundesstraße 214 erfolgen. Die teilweise bereits vorhandenen Wartehäuschen werden an andere Haltepunkte versetzt. Entlang der B214 im Kernort bekommt der ÖPNV in Wietze ein frisches Gesicht. "Alle Bushaltestellen werden mit neuen und moderneren Wartehallen mit Pultdach und einer Sitzbank ausgestattet", heißt es im Konzept. Die anderen Stationen entlang der Bundesstraße kommen größtenteils 2022 an die Reihe. Im Einzelnen sind das "Reihernweg", "Schule", "B214/Hornbosteler Straße" und "B214/Nienburger Straße". Nur der Haltepunkt "Alter Bahnhof" wird erst 2023 ausgebaut. Haltestelle steht Millionenprojekt im Weg: Die einzige Haltestelle im Ortsteil Jeversen "Im Reihern" wird ebenfalls schon 2021 ausgebaut und gleichzeitig um einige Meter verlegt. An ihrem bisherigen Standort würde sie dem 1,5 Millionen Euro teuren Neubau des Feuerwehrhauses im Weg stehen. Die Haltestelle "Wieckenberger Straße" soll 2023 zusammen mit dem Parkplatz der neuen Kindertagesstätte ausgebaut werden. Im gleichen Jahr soll die Station "Wieckenberger Straße/Kronsweg" endlich einen Unterstand erhalten – sofern der benachbarte Baumarkt die Fläche dafür freigibt. Die Haltestellen im Wieckenberger Weg sollen 2023 und 2024 barrierefrei werden. Für zusätzliche Wartehäuschen ist hier aber kein Platz. Kosten über 300.000 Euro: Die Verwaltung rechnet damit, dass der Haltestellenausbau mit mindestens 317.500 Euro zu Buche schlägt. Den Löwenanteil bezahlt allerdings die Landesnahverkehrsgesellschaft, sodass sich der Landkreis Celle und die Gemeinde Wietze nur noch 100.000 Euro aufteilen müssen. Die Kosten für den Ausbau der Haltestellen "Kurhaus" und "B214/Steinförder Straße" sind in dieser Rechnung allerdings nicht enthalten. Weil der Umbau hier mit bis zu 60 Prozent gefördert wird, werden sich die Ausgaben der Gemeinde in Grenzen halten.