Durchsuchung in Wietze: Das sagt Beschuldigter zum Waffenarsenal

Großeinsatz der Polizei: Am Donnerstag haben zahlreiche Ermittler der Polizei Celle mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Hannover bei einem stundenlangen Einsatz das landwirtschaftliche Anwesen eines ehemaligen Jagdberechtigten und Waffenhändlers im Wietzer Gemeindegebiet durchsucht. „Ziel der Durchsuchungsaktion war das Auffinden von Schusswaffen“, sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger. Polizei findet zahlreiche Waffen: Der 46 Jahre alte Beschuldigte soll laut Polizei nach Aberkennung seiner waffenrechtlichen Erlaubnis Schusswaffen nicht abgegeben haben. Der Landkreis Celle hatte daraufhin Strafanzeige gegen den Mann erstattet, woraufhin die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Celle einen Durchsuchungsbeschluss erwirkte. Die Durchsuchung auf dem großen Anwesen führte am Donnerstag nicht nur zum Auffinden von vier gesuchten Waffen. Die eingesetzten Beamten fanden darüber hinaus in einem Waffentresor zahlreiche weitere Schusswaffen, Teile von Schusswaffen sowie rund 1000 Schuss Munition. Eine Erlaubnis für den Besitz dieser Waffen habe nicht vorgelegen, so die Polizei. Durch Straftaten in Erscheinung getreten: Der Beschuldigte gilt als polizeibekannt. Er sei auch durch Körperverletzung in Erscheinung getreten, heißt es. Aufgrund dieser Vorkommnisse habe die Waffenbehörde die Unzuverlässigkeit zum Besitz von Schusswaffen festgestellt und letztlich seine Waffenbesitzkarte widerrufen, so Insinger weiter. Beschuldigter: Legal Waffen geführt: Der 46-jährige Wietzer sieht die Dinge anders. Gegenüber der Celleschen Zeitung sagte er, dass er nicht nur ehemaliger Jäger sei, sondern früher auch mit Waffen gehandelt habe. Bis zu diesem Donnerstag, also dem Tag der Durchsuchung, habe er sowohl eine gültige Sprengstoff- als auch eine Waffenhandelslizenz gehabt. „Deshalb waren das keine illegalen Waffen“, behauptet er. Den Polizeieinsatz auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen hält er für „übertrieben“, wie er sagte. „Ich war dreimal beim Landkreis Celle und wollte die Sachen klären. Dreimal hat man mich wegen Corona-Lockdown wieder weggeschickt“, so der 46-Jährige. Anwalt deutet Behörden-Versäumnis an: Der Mann wird anwaltlich vom Hambührener Jörg Salzwedel vertreten. „Es scheint, als hätten die Ämter vergessen, die Sprengstoff-Erlaubnis einzuziehen. Von daher wird es jetzt spannend werden, wie der Polizeieinsatz im Nachhinein gerechtfertigt werden soll“, sagte der Rechtsanwalt auf CZ-Anfrage. Er werde sich jetzt Akteneinsicht beschaffen und die Rechtslage bewerten.