Bauboom in Wietze: Nächstes Wohnviertel in Kolonie Steinförde geplant

Im Norden der Kolonie Steinförde entsteht derzeit Wietzes neuestes Baugebiet. "Im Stillen Winkel" ist Anfang Dezember der erste Spatenstich für ein Wohnviertel mit 25 Einzel-, Doppel- oder Mehrfamilienhäusern getätigt worden. Der Baubeginn ist nicht nur symbolisch geblieben: Auf dem Baufeld ist schon viel passiert, insbesondere der Verlauf der neuen Straße für das Viertel ist schon gut erkennbar. Doch auch auf der anderen Seite des Stillen Winkels soll demnächst gebaut werden. Der Rat hat grünes Licht für ein weiteres Bauvorhaben in der Nachbarschaft gegeben. Neues Plangebiet heißt Breiter Sand III: Das nächste Baugebiet hat von den zuständigen Planern den Namen "Breiter Sand III" bekommen, obwohl die letztlich betroffenen Grundstücke über die gleichnamige Straße gar nicht erreicht werden können. Südlich befinden sich allerdings die Planungsgebiete Breiter Sand I (1964) und Breiter Sand II (1973), die nach dem großen Erfolg nun eine späte Fortsetzung bekommen. Die Bebauungsplan-Trilogie war nötig geworden, weil die Villmann Holding GmbH große Pläne für die Grundstücke Im Stillen Winkel 14 sowie Waldweg 33 und 35 hat. Gemeinsam bilden diese Hausnummern einen zusammenhängenden Streifen mit über 7000 Quadratmetern Grundfläche – ganz schön viel für gerade mal drei Grundstücke mit nur zwei Wohnhäusern. Wie auch andernorts soll hier nachverdichtet werden, um die riesige Nachfrage nach zusätzlichem Wohnraum in der Gemeinde zu befriedigen. Keine Mietshäuser im Wohngebiet erlaubt: Wie viele Gebäude im Viertel neu entstehen werden, ist noch unklar. Insgesamt dürfen, wie in anderen Allgemeinen Wohngebieten auch, 30 Prozent der Fläche überbaut werden. Laut Ratsbeschluss sind Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser erlaubt. Die Gebäudehöhe wurde auf ein Vollgeschoss beschränkt, damit sich die Neubauten auch in die Nachbarschaft einfügen. "Die Kosten für die gesamte Bauleitplanung trägt das Unternehmen", erläuterte Bürgermeister Wolfgang Klußmann in der jüngsten Ratssitzung, wo der Bebauungsplan einstimmig beschlossen wurde. Bauherr wird das Familienunternehmen Villmann mit Sitz in Winsen. Der mittelständische Unternehmensverbund beschäftigt mehr als 450 Mitarbeiter und rechnet 2020 nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz in Höhe von 32 Millionen Euro. Eigentlich ist die Villmann-Gruppe auf Eisenbahntechnik spezialisiert, zu ihr gehört aber auch eine Immobiliengesellschaft.