Jäger unter Verdacht

Wolf erschossen: Tätersuche erfolglos

Nach den tödlichen Schüssen auf eine junge Wölfin hat die Polizei Celle ihre Ermittlungen ohne Erfolg abgeschlossen. „Wir konnten den Täter nicht ermitteln“, sagte Polizeisprecherin Birgit Insinger.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 23. Aug. 2018 | 16:30 Uhr
  • 13. Juni 2022
Im März war ein toter Wolf bei Bonstorf gefunden worden.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 23. Aug. 2018 | 16:30 Uhr
  • 13. Juni 2022
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Bonstorf.

BONSTORF. Auch der Täterkreis hätte nicht eingegrenzt werden können. Die Staatsanwaltschaft wird das Verfahren nun wahrscheinlich einstellen.

Die junge Wölfin – ein Nachkomme aus dem Wietzendorfer Rudel – war Anfang März auf einem Feld bei Bonstorf tot aufgefunden worden. In dem Kadaver wurden 18 Schrotkugeln gefunden. „Es konnte auch nicht ermittelt werden, ob der Fund- auch der Tatort war“, sagte Insinger. Es ist durchaus möglich, dass die tödlichen Schüsse außerhalb des Landkreises abgegeben worden sind und die Wölfin noch bis zum Feld bei Bonstorf gelaufen ist.

Da Schrotflinten in der Jagd auf Kleinwild verwendet werden, waren die Jäger nach dem Vorfall unter Verdacht geraten. Kreisjägermeister Hans Knoop hatte schon zuvor davor gewarnt, dass jemand zur Waffe greifen könnte, um einen Wolf zu erlegen. „Das ist wie Selbstjustiz – die Kreisjägerschaft lehnt das ab“, betonte Knoop. Es sei aber nicht bewiesen, dass ein Jäger die Wölfin erschossen habe. Der Verein Wolfsschutz Deutschland hatte nach dem Vorfall zusammen mit einem Fördermitglied eine Belohnung in Höhe von 2100 Euro für die Ergreifung des Täters ausgesetzt.

Der Schütze konnte aber nicht ermittelt werden. Es war der erste Vorfall im Landkreis Celle dieser Art seit der Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen. In den Jahren 2015 und 2016 kamen vier Wölfe auf Celler Straßen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Von Christopher Menge

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