Tier illegal getötet : Wolf erschossen: Was dem Täter jetzt droht

Zum zweiten Mal nach der Wiederansiedlung des Wolfes in der Lüneburger Heide ist ein erschossener Wolf im Landkreis Celle aufgefunden worden. Spaziergänger fanden das tote Tier am Montag in Barmbostel bei Hermannsburg. Daraufhin stellte der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding, vor Ort fest, dass die junge Fähe durch einen Schuss getötet wurde. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Abschuss von Wölfen ist eine Straftat. Sie kann mit einer hohen Geld- und sogar einer Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren belegt werden. Kadaver wird im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersucht: Der Kadaver wurde anschließend zunächst in die Tierärztliche Hochschule Hannover gebracht und dann zum Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin transportiert. Die dortigen Untersuchungen sollen weitere Details ans Licht bringen. „Ich gehe derzeit nicht davon aus, dass der Wolf am Fundort erschossen wurde“, sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Umweltministeriums Lotta Cordes auf CZ-Anfrage. Wahrscheinlich sei es, dass das tote Tier zum Rudel Walle oder Eschede/Rheinmetall gehöre. Lies: "Der Vorfall zeigt einmal mehr die Brisanz, die im Thema Wolf steckt": „Wölfe sind durch EU- und Bundesgesetz streng geschützt und dürfen nicht einfach getötet werden“, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. „Der Vorfall zeigt einmal mehr die Brisanz, die im Thema Wolf steckt.“ Die Menschen müssten einerseits die Gewissheit haben, dass ein handlungsfähiger Staat problematische Wölfe auch entnehme. „Eigenmächtige Tötungen durch Bürger sind aber grundfalsch“, so Lies. „Ein solcher Fall muss verfolgt und streng bestraft werden.“ Nabu fordert strafrechtliche Verfolgung: Der Nabu forderte die zuständigen Behörden und Minister auf, entschlossener gegen illegale Wolfstötungen vorzugehen und Täter entsprechend strafrechtlich zu verfolgen. Bislang habe es bundesweit nur drei Verurteilungen gegeben – in allen Fällen hatten sich die Schützen selbst gestellt. Erschossene Wölfin bei Bonstorf aufgefunden: Nicht ermittelt werden konnte der Täter, der für den Tod einer Wölfin aus dem Wietzendorfer Rudel verantwortlich ist. Im dem Kadaver des Tieres, das im März des vergangenen Jahres auf einem Feld bei Bonstorf gefunden wurde, steckten 18 Schrotkugeln. Legale Wolfsabschüsse sollen einfacher werden: Unterdessen soll es künftig einfacher sein, nach Wolfsrissen die Raubtiere in der Region legal abzuschießen. Das Bundeskabinett billigte gestern in Berlin einen Gesetzentwurf von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), der den Abschuss von Wölfen auch dann ermöglicht, wenn unklar ist, welches Tier genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Acht tote Wölfe im Landkreis Celle: Insgesamt ist der in Barmbostel gefundene Wolf der achte, der in den vergangenen Jahren im Landkreis Celle getötet wurde. Zuletzt war Ende März ein Wolf auf der Landesstraße 310 zwischen Fuhrberg und Wietzenbruch überfahren worden - dies war der 62. tot aufgefundene Wolf in Niedersachsen seit 2003. Zuvor war bei einem Verkehrsunfall im Dezember ein Wolf auf der Landesstraße 298 im Bereich der Abfahrt nach Rixförde getötet worden. Immer mehr Wölfe im Landkreis Celle: Im Landkreis Celle leben immer mehr Wölfe. Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN), die für das Wolfsmonitoring zuständig ist, hat im Dezember 2018 ein weiteres Wolfsrudel bestätigt. Es lebt bei Widdernhausen. Im März 2018 war bereits ein Rudel in Walle und im August 2018 eins in Wietze nachgewiesen worden. Für Walle fehlt für das vergangene Jahr allerdings noch der Reproduktionsnachweis. Bisher konnte der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, Raoul Reding, für die hiesige Region "nur" Nachwuchs für die Rudel Bergen, Eschede/Rheinmetall, Wietze, Ostenholzer Moor, Wietzendorf und Ebstorf bestätigen. Neben zwei Wolfspaaren sind im Dezember 2018 insgesamt 21 Rudel bestätigt. Zu einem Rudel gehören etwa acht bis zehn Tiere.

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