Jürgen Eggers aus Hermannsburg hat das Spiel Pentacubio erfunden

Wer beim Kniffel mit dem ersten Wurf eine kleine Straße würfelt, versucht häufig, daraus noch eine große Straße zu machen. Beim Pentacubio, das der Hermannsburger Jürgen Eggers erfunden hat, könnte das aber die falsche Entscheidung sein. Denn zum einem bekommt der Spieler mehr Punkte, wenn er mit dem ersten Wurf fertig ist und zum anderen spielt die Wurfbilanz eine große Rolle. „Der Zufall sollte nicht mehr spielentscheidend sein“, sagt Eggers. Der Entwickler und Programmierer von Websites hat sich vom Kniffel inspirieren lassen und hat ein neues Spiel entwickelt. „Beim Kniffeln habe ich immer gedacht, das es nicht rund ist“, sagt der Hermannsburger. Derzeit läuft die Testphase für Spiel Pentacubio: Wie beim Kniffel würfelt der Spieler allerdings auch beim Pentacubio mit fünf Würfeln. Doch schon nach dem ersten Wurf muss er entscheiden, ob er Würfe anspart oder weitermacht. Wenn er nach drei Würfen nichts Brauchbares unter dem Becher hat, kann sich der Spieler Würfe leihen – die Wurfbilanz darf am Ende des Spiels aber nie negativ sein. Bis zu sieben Würfe sind pro Runde möglich. Und für jeden gesparten Wurf gibt es fünf Extra-Punkte. „Es haben meistens diejenigen gewonnen, die am meisten gespart haben“, erzählt Eggers. Im Januar habe das Konzept gestanden, seitdem läuft die Testphase. Nachdem zunächst in Privatrunden gespielt worden war, wurde kürzlich im Old Heroes Pub in Hermannsburg gewürfelt. Neue Disziplinen im Vergleich zu Kniffel: Dabei gibt es im Vergleich zum Kniffel auch ganz neue Disziplinen. Beim „Geraden Mischmasch“ zählen nur Zweier, Vierer und Sechser; beim „Schiefen Mischmasch“ entsprechend nur die ungeraden Zahlen. „Berg oder Tal“ kann beispielsweise mit einer Fünf, zwei Vieren und zwei Dreien gebildet werden, aber auch mit einer Eins, zwei Zweien und zwei Dreien. Was Eggers beim Kniffeln auch gestört hat, sind die vielen Streichungen. Daher verteilt der 57-Jährige in seinem Spiel einen Bonus, wenn vier Würfel dieselbe Zahl zeigen. Während es für drei Einsen wie beim Kniffel drei Punkte gibt, erhält der Spieler für die vierte Eins 21 Punkte extra. Für die vierte Sechs gibt es dagegen nur einen Punkt Bonus. „Ich muss immer überlegen, was ich mache“, sagt Eggers. Es gebe verschiedene Optionen. Jürgen Eggers suchte international klingenden Namen: Der Hermannsburger hat bei der Entwicklung des Spiels auch auf Literatur zurückgegriffen. „Ich habe dann einen Namen gesucht, der international funktioniert“, sagt der Programmierer. Pentacubio setzt sich aus dem griechischen Penta für Fünf und dem italienischen Cubo für Würfel zusammen. Strategisches Würfelspiel dauert 45 bis 90 Minuten: Jeder Spieler muss versuchen, die Wurfkombinationen der 16 Disziplinen jeweils dreimal zu erwürfeln – von den Einsen über den „Verdener Vierspänner“ (Viererpasch) bis zum Gesunden Fünfling (Kniffel). Als besonderen Kniff hat sich Eggers noch den Einsatz einer Verdoppelungskarte einfallen lassen. Diese kann einmal nach dem ersten Wurf eingesetzt werden. Das strategische Würfelspiel für ein bis vier Spieler dauert 45 bis 90 Minuten. Eggers sucht nun einen Verlag, der das Spiel auf den Markt bringt. „Kniffel ist ja weltweit ein Renner, mal gucken, was mit Pentacubio wird“, sagt Eggers. Spieleentwickler wolle er jetzt aber nicht werden. „Da steht man zu sehr unter Druck, die guten Ideen kommen meistens spontan“, sagt er. Am Mittwoch, 16. September, 19 Uhr, wird nochmal im Old Heroes Pub in Hermannsburg Pentacubio gespielt. Im Spätherbst soll es dann ein Turnier geben.