Hermannsburg

Hohe Hürden bei Hermannsburger Brücke

1000 Unterschriften waren für die Erneuerung der Hogrefe-Brücke über die Örtze eingereicht worden. Doch für die Politik dürfte dieser Kraftakt sehr schwierig werden. Es gibt sehr hohe Hürden und dabei geht es nicht alleine um hohe Kosten, die eine freiwillige Leistung der Kommune wären.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 15. März 2015 | 17:33 Uhr
  • 13. Juni 2022
Die Hogrefe-Brücke bei Hermannsburg, hier das rechte östliche Lager, ist marode. Aber ein Neubau wäre teuer und schwierig.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 15. März 2015 | 17:33 Uhr
  • 13. Juni 2022
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Hermannsburg.

Und das nicht nur wegen der Kosten. Denn die betragen, so musste die Gemeinde nach der ersten Prüfung doch feststellen, wahrscheinlich eher um die 100.000 Euro. Und das ist noch eine ungeprüfte, grob geschätzte Zahl.

Größere Probleme ergeben sich aber vor allem auch durch die schwierige rechtliche Situation. „Im Gegensatz zu den Wegflächen bei den Brücken Pompsteg/Trift und Scharnebecksmühle ist die Zuwegung zur Brücke in Nähe des Hauses Hogrefe nicht öffentlich gewidmet und es liegen keine eingetragenen Wegerechte vor. Lediglich mit einem Grundeigentümer wurde schriftlich ein Begehungsrecht vereinbart. Die Nutzung des Weges wird derzeit von den vier weiteren Grundstückseigentümern geduldet”, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung. Außerdem liegt die Brücke in einem FFH- und in einem Überschwemmungsgebiet. „Auch diese Aspekte müsse mitberücksichtigt werden”, sagte Bauamtsleiterin Katharina Ebeling.

Ein Bau dürfte zudem ebenfalls nicht ganz einfach werden, wenn denn alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. „Die vorhandene Zuwegung ist auf Grund der Bodenverhältnisse nicht tragfähig für schwere Baufahrzeuge”, schreibt die Verwaltung. Für die Bauarbeiten müsste von der Straße „Olendorp“ her an der Baustelle ein Kranstellplatz eingerichtet werden, wofür private Flächen in Anspruch genommen werden müssen, die nach der Fertigstellung der Brücke in den Ursprungszustand zurückzuversetzen seien.

Angesichts von 1000 Unterschriften, mit denen sich Hermannsburger für einen Neubau ausgesprochen hatten, wollte die Politik sich nicht komplett festlegen. „Das muss zunächst mal rechtlich durchgeprüft werden, aber klar ist: Die Hürden für einen Neubau liegen hoch”, sagt Gerd Siegmann (CDU) nach der Sitzung. Die Gemeinde Südheide müsse in den nächsten Jahren einiges stemmen. Man könne daher auch über Alternativfinanzierungen wie eine Spendenaktion nachdenken.

Auch bei der SPD würde man die Brücke gerne erhalten. „Sie steht aber in unserer Prioritätenliste nicht auf Platz eins”, sagte Jürgen Lühmann.

Die Verwaltung hat jetzt zunächst den Auftrag bekommen, die rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen. Erst dann geht es überhaupt um die Frage, ob es eine Planung geben wird. Deshalb liegt auch noch kein Entwurf einer weiteren Planung vor. Allerdings sieht auch die Bauamtsleiterin die hohen Hürden, die für einen Neubau überwunden werden müssen.

Einigermaßen gute Nachrichten gab es zu den anderen Brücken in der Gemeinde Südheide, die im turnusgemäßen Rahmen alle untersucht worden waren. Wie Ebeling sagte, wurden an den anderen Bauwerken ebenfalls Schäden festgestellt, die aber im Rahmen der normalen Unterhaltung beseitigt werden können.

Von Tore Harmening

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