Metzingen

Im Gleitflug die große Freiheit genießen

Wer geräuschlos durch die Luft gleiten möchte, - ist bei den Segelfliegern in Metzingen richtig. Hier können Menschen ab 14 das Fliegen von der Pike auf lernen und die Aussicht genießen.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 20. Juni 2013 | 13:58 Uhr
  • 14. Juni 2022
Segelfliegen ist Teamarbeit, zumindest am Boden. David Priestley packt zu, damit das Flugzeug auf der Spur bleibt, wenn es nach der Landung auf die Startposition zurückgezogen wird.
  • Von Cellesche Zeitung
  • 20. Juni 2013 | 13:58 Uhr
  • 14. Juni 2022
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Metzingen.

45 Sekunden lang geht es steil nach oben, dann ein kleiner Ruck und die grenzenlose Freiheit beginnt: Die IS28B2 – eines der sechs Vereinssegelflugzeuge – hat eine Höhe von 400 Metern erreicht. Sanft gleitet der Flieger durch die Luft, nachdem er vom Schlepphacken befreit ist. Wie Sandkastenförmchen sieht die Biogasanlage von oben aus, wie Stecknadeln die Windkraftanlagen, die von unten betrachtet wie Riesen in der Landschaft stehen. David Priestley zieht am Steuerknüppel und fliegt im großen Bogen über den Ort Metzingen, über sattgrüne Blumenwiesen und kleine Gewässer.

Optisch ist es ein optimaler Tag: Blauer Himmel mit weißen Wolken und zartes Grün bilden einen reizvollen Kontrast. Flugtechnisch ist das Wetter nur für einen kleinen Rundflug ideal: Es gibt keine Thermik, und der Wind fehlt völlig. Im ruhigen Gleitflug geht es kontinuierlich abwärts. Eine letzte Runde noch, dann liegt die 1180 Meter lange Grünfläche, die unter Fliegern als Segelfluggelände Berliner Heide bekannt ist, vor uns. Der 22-jährige Pilot setzt zur Landung an. Kaum spürbar finden die Räder Kontakt zur Rasenfläche und das Flugzeug rollt aus. Mit einen leisen Klicken löst sich der Gurt und der drahtige Hobbyflieger steigt aus. Sicherheit steht an erster Stelle. Deshalb werden die Rucksäcke mit den Fallschirmen sofort auf die Sitze zurückgelegt. Und schon steht eines der Vereinsfahrzeuge für den Rücktransport bereit. Routiniert befestigt David Priestley das Seil an Flugzeug und Auto. Noch ein zweiter Segelflieger wird angehängt, denn heute herrscht hier Hochbetrieb. 55 Starts und Landungen sind bis jetzt erfolgt. Die Flugzeuge müssen schnell zurück zur Startposition, denn der nächste Pilot wartet schon auf seinen Start. Und während David Priestley seinen Segelflieger an der äußeren Flügelspitze in die Startposition dreht, erläutert er die Sicherheitsvorkehrungen, die vor jedem Start überprüft werden. „Fliegen ist Teamarbeit, zumindest am Boden“, sagt er. „In der Luft ist jeder auf sich allein gestellt.“

Damit die Piloten gut dafür gerüstet sind, bietet der Flugtechnische Verein Metzingen eine Ausbildung an. Mit 14 können Jugendliche hier das Fliegen lernen. Um den Einstieg für Jugendliche attraktiv zu machen, ermöglicht der Verein für bis zu 25-Jährige in der Ausbildung einen auf zehn Euro pro Monat reduzierten Beitrag.

Karin Dröse

Von Droese Karin

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