Ahnsbecker Bürgerinitiative treibt Ausbau von schnellem Internet voran

Erst sah es so aus, als würde Ahnsbeck beim Anschluss an das Glasfasernetz leer ausgehen. Dass sich nun sogar zwei Anbieter für die Versorgung des Ortes mit gut 1600 Einwohnern interessieren, ist vor allem der Verdienst einer Bürgerinitiative. Fünf gut vernetzte Ahnsbecker: „Die Schritte, die wir zusammen eingeleitet haben, haben unseres Erachtens gut gewirkt“, erzählt Eoghan Jennings als Sprecher der Initiative „Glasfaser für Ahnsbeck“. Den Impuls für den Breitbandausbau gaben Rat und Gemeinde. Die Umsetzung aber geht besonders auf die Initiative zurück. Zu fünft, aber dafür gut vernetzt haben sich Einwohner der Gemeinde für schnelles Internet stark gemacht. „Unser Ziel ist ein ganzheitlicher Ausbau, jeder soll profitieren“, erläutert Jennings. So ist die Bilanz bei der Vorvermarktung in Ahnsbeck: Das Telekommunikationsunternehmen FNOH aus Hänigsen hat Anfang des Monats im gesamten Ort mit der Vorvermarktung begonnen. Vorläufige Bilanz: Nach rund drei Wochen haben bereits 20 Prozent der Haushalte einen Vertrag unterschrieben. Bis Ende April muss die notwendige 40-Prozent-Quote erreicht werden. Einige Tage später zog die SVO nach, das Celler Unternehmen will nun ebenfalls den Ausbau in einigen Teilen Ahnsbecks ermöglichen. So treibt Bürgerinitiative den Breitbandausbau voran: Neben Eoghan Jennings gehören Fabian Fischer, Jörn Lagershausen, Michael Seevogel und Ronny Treitschke zu der Bürgerinitiative. Sie bringen technische Affinität mit, haben sich aber gleichwohl noch viel Fachwissen angeeignet. Mitglieder aus Familien, die in Ahnsbeck tief verwurzelt sind, gehören ebenso dazu wie Hinzugezogene. Sie haben eine Facebook-Gruppe eingerichtet, haben Flyer entworfen und drucken lassen, der wichtige Detailfragen erklärt, und befinden sich in stetiger Abstimmung mit Bürgermeister Ulrich Kaiser und dem Gemeinderat. Gemeinderat in Ahnsbeck unterstützt Initiative: „Es geht uns ums Allgemeinwohl. Glasfaser ist wichtiger Bestandteil der Infrastruktur“, sagt Ratsherr Jan Hägerling. Die Vorstände und Mitglieder großer Vereine im Dorf wurden frühzeitig einbezogen. Der Einzelhandel hat beim Verteilen der Flyer geholfen und diente zudem als Abgabeort für unterschriebene Anträge. Bürgerinitiative hat ein Vorbild: Im Vorfeld hatte die Initiative eine Interessensbekundung gestartet. 60 Prozent der Ahnsbecker hatten sich bereit erklärt, einen Vertrag zu unterschreiben. Im Februar hatte der Rat schließlich dafür gestimmt, wegen besserer Bedingungen der FNOH den Zuschlag für den Ausbau zu erteilen. Vorbild für die Glasfaser-Initiative ist die Ahnsbecker Energiegenossenschaft, die vor mehr als zehn Jahren mit der Absicht gegründet wurde, ein Nahwärmenetz zu erzeugen. Mittlerweile beziehen knapp 320 Haushalte darüber ihren Strom. Gemeinsam die Zukunft gestalten: Zugleich wollen die Mitglieder der Initiative auch Menschen in anderen Dörfern ermutigen und zeigen, dass sich gemeinsam die Zukunft eines Ortes gestalten lässt. Am Ende zählt das Ergebnis. Deshalb heißt es nun: Nicht nachlassen, sondern noch mehr Ahnsbecker von den Vorteilen eines Glasfaseranschlusses überzeugen.