9. Sinfonie der Tiere : Grundschule Wienhausen führt Beethoven auf

Kinder und klassische Musik? Passt das? Interessieren sich die Kleinen überhaupt für Beethovens Werke? Die Antwort auf diese Frage dürfte an der Grundschule Wienhausen ganz klar mit einem „Ja“ beantwortet werden. Hier wurde vergangenen Dienstag das Instrumenten-Kennenlern-Theaterstück „Die 9. Sinfonie der Tiere“ von der Theaterproduktion Nimmerland vor mehr als 100 Grundschulkindern und deren Lehrern aufgeführt. Ein Pauke spielender Löwe? Ein Wolf an der Tuba? Das gibt es doch nicht! Oh doch – und davon konnten sich die kleinen und großen Besucher in einer grandiosen Darbietung überzeugen. "Ein-Mann-Theaterstück" sorgt für Begeisterung: Leise Musikeinspielung aus Beethovens 9. Sinfonie setzt ein, das „Ein-Mann-Theaterstück“ beginnt mit einem Hin und Her zwischen einem Grammofon und einem überdimensionalen Telefon. Der junge Dirigent Karavan, gespielt von Johan Zürner, streicht gerade sein Wohnzimmer, als ihn ein Anruf ereilt und er durch eine Namensverwechslung ein einmaliges Angebot für ein Konzert bekommt. Bedingung: Er muss ein eigenes Orchester für den Auftritt am übernächsten Tag stellen. Bis zu diesem Tag hat Karavan kein eigenes, aber eine Agentur für schwer vermittelbare Musiker scheint die Rettung zu sein. Sämtliche Musiker-Tiere waren vertreten: Diese besorgt ihm eine Horde von Tieren, die sein Orchester ersetzen sollen. Verschiedene Tiere klingeln an der Wohnungstür und ziehen nach und nach in das Wohnzimmer. Von Leo Löwe mit seiner Pauke, Dr. Silke Schaf mit dem Fagott, Frieda Schildkröte an der Klarinette über Liesl Gans mit der Oboe und Mike Maus mit einer Querflöte bis hin zu Hubert Wolf und seiner Tuba sowie Fred Fuchs an der Trompete waren sämtliche Musiker-Tiere vertreten. In verschiedenen Dialekten gesprochen: Schauspieler Zürner schlüpfte dabei rasant in die unterschiedlichen Rollen mit deren speziellen Eigenschaften. Für große Begeisterung sorgte dabei, dass er auch seine Sprechweise der jeweiligen Art der Tiere anpasste und in verschiedenen Dialekten sprach. Zudem war er ständig in Bewegung und brachte die jungen Besucher durch seine Grimassen und Gestik zum Lachen. "Ode an die Freude" wirkt wie Zauberworte: Die Artenvielfalt bringt Karavan aber natürlich in große Schwierigkeiten, da einige Tiere großen Appetit auf Mitmusiker haben und sich weniger für Beethoven interessieren. Mit einer ausgeklügelten Sitzordnung versucht Karavan, gefährliche Tiere von friedliebenden zu trennen. Doch die Ordnung hat nicht lange Bestand. Als er schon verzweifelt aufgeben will, bringt sich der stumme Bär mit seinem großen Kontrabass ins Spiel. Die ersten Töne der „Ode an die Freude“ wirken wie Zauberworte und besänftigen selbst die gefährlichen Tiere. Publikum fiebert gebannt mit: Das Publikum verfolgte das 60-minütige Geschehen auf der Bühne mit Begeisterung, war mit Leib und Seele bei dem Thema und fieberte gebannt mit. Nach viel Hektik und Verwirrung durften die jungen Zuschauer den Schluss der Sinfonie doch noch hören und feierten das mit tosendem Applaus. Von Denise Prier

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