Darum wird neue Grundschule in Faßberg am Marktweg gebaut

Schnelle Planungssicherheit, "kurze Wege für kurze Beine", eine vorhandene Infrastruktur für Schulbusse und Eltern-Taxis sowie die Belebung des Faßberger Ortskerns und die Beseitigung eines "hässliches Leerstands": Michael Gebers, der Sprecher der CDU/FDP-Gruppe im Gemeinderat, zählte in der Sitzung am Dienstagabend die Vorteile auf, die dafür sprechen, die neue Grundschule am Marktweg zu bauen. Mit großer Mehrheit entschied sich der Rat schließlich für diesen Standort – und damit gegen einen Neubau auf den Tennisplätzen an der Hasenheide oder in der Nähe des Waldschwimmbades an der Herrenbrücke. Faßberg plant Sportanlage an der Herrenbrücke: Peter Pudschun und Korbinian Bocksch (beide CDU) stimmten gegen den Standort Marktweg. "Ich hatte einen Traum", sagte Pudschun. "Das Schwimmbad, daneben eine neue Sporthalle, dann eine Sportanlage mit einem Rasen- und einem Kunstrasenplatz sowie die neue Grundschule." Bocksch sagte, dass für ihn ein Schulneubau ohne Halle nicht nachvollziehbar sei. "Der Schulbus fährt schon heute an der Herrenbrücke vorbei", sagte der CDU-Ratsherr. Durch die Entscheidung für den Marktweg nehme man sich für Jahrzehnte aus dem Rennen, etwa wenn die Oberschule Hermannsburg wieder eine Außenstelle benötige oder eine Förderschule nach Faßberg solle. "Wir verabschieden uns von einem Schulwald und -garten sowie einen großen Pausenhof", kritisierte Bocksch. Der Schulhof am Marktweg werde kleiner als der jetzige an der Lerchenschule. WGF ist nach wie vor gegen Neubau der Grundschule in Faßberg: "Wir können uns eine neue Schule nicht leisten", begründete Torben Wehmeyer (WGF) sein Nein zum Vorschlag der Verwaltung. Sein Parteikollege Manfred Frantzen schlug in dieselbe Kerbe. "Wer soll das bezahlen?", fragte er. Die Entscheidung, dass in Faßberg eine neue Grundschule gebaut werden soll, hatte der Gemeinderat allerdings mehrheitlich schon am 25. Juni gefällt. Die WGF verlies deswegen die gemeinsame Gruppe mit SPD und Grünen. Am Donnerstag ging es "nur" noch um den Standort. Reflex stellt Standortanalyse für Grundschule Faßberg vor: Der Rat hatte zuvor eine Standortanalyse bei der Firma Reflex in Auftrag gegeben. Päivi KataikkoGrigoleit und Dirk E. Haas stellten die Ergebnisse in der Sitzung noch einmal vor. Unter anderem wurden Kriterien wie Bau- und Planungsrecht, Erreichbarkeit für die Schüler, die Nähe zu außerschulischen Lernorten, die Verkehrsplanung und mögliche Impulse für die Umgebung untersucht. Die Empfehlung der Stadtplaner war eindeutig: Ein Neubau am Marktweg. Peter-Härtling-Schule soll abgerissen werden: Dort steht seit einigen Jahren die Peter-Härtling-Schule leer. Eine Sanierung ist nicht wirtschaftlich, daher soll das Gebäude abgerissen werden. Für den Schulhof soll ein Teil des Nachbargrundstückes, das der Kirche gehört, gekauft werden. "Städtebaulich und architektonisch ist die Umgebung anspruchsvoll", gab Haas noch mit auf den Weg. Fachschule der Bundeswehr zieht in Lerchenschule Faßberg: Bürgermeister Frank Bröhl hatte zuvor noch die Meilensteine der vergangenen Jahre aufgezählt. Nachdem feststand, dass die Fachschule der Bundeswehr übergangsweise in die Lerchenschule zieht, wurde ein raumpädagogisches Konzept für die Grundschule entwickelt. Im Juni entschied sich der Rat schließlich für einen Neubau in Faßberg und den gleichzeitigen Erhalt der Grundschule Müden. Spätestens zum Schuljahr 2024/25 soll die neue Grundschule am Marktweg fertig sein.