Beschimpfungen in Brief : Mann bedroht Angehörige von Verstorbenen

Auf einem Blatt mit dem Briefkopf der CeBus wurden sie und ihr verstorbener Mann übel beschimpft und zur Zahlung von einem „Schutzgeld“ über 4800 Euro aufgefordert. Sonst „müssen wir leider das Grab auf dem Friedhof schädigen“, heißt es in dem Brief, der der CZ vorliegt. Wenn nicht gezahlt würde „zünden wir das Grab an, wir wissen, wo es liegt“. "Ein richtiger Tiefschlag": „Meine Mutter war ohnehin angeschlagen wegen des Todes ihres Mannes“, erklärt der Sohn der Betroffenen im Gespräch mit der CZ. „Wenn dann noch ein Brief mit solchem Inhalt kommt, dann ist das noch einmal ein richtiger Tiefschlag, auch wenn nur Blödsinn drin steht.“ Mit dem Brief ist er zur Polizei gegangen und hat Anzeige erstattet. In dem Brief werden auch Mitarbeiter der CeBus erwähnt und beleidigt. Geschäftsführer Stefan Koschick wollte sich wegen des laufenden Verfahrens nicht zu den Umständen äußern. Ob der Briefeschreiber in irgendeinem Zusammenhang mit der CeBus steht, ist nicht klar. Über 300 Anzeigen erstattet: Bereits über 300 Anzeigen haben Bürger in Stadt und Landkreis bei der Polizei erstattet. „Wir kennen den Vorfall und wir haben auch einen Verdächtigen“, erklärt Polizeisprecherin Birgit Insinger. Es soll sich um einen geistig verwirrten Mann handeln. Seit rund zwei Jahren verschicke er diese Schreiben. „Es gab eine längere Pause, jetzt tauchen wieder Briefe auf. Die Ermittlungen laufen“, sagt Insinger. Verunglimpfung eines Verstorbenen: Auch die Staatsanwaltschaft wurde bereits tätig. „In dem besonderen Fall aus Faßberg haben wir eine Strafanzeige wegen der Verunglimpfung eines Verstorbenen, Beleidigung und Erpressung gegen Unbekannt eingeleitet“, erklärt Sprecher Lars Janßen. Es gebe zusätzlich auch ein Verfahren wegen mehrerer Anzeigen in ähnlich gelagerten Fällen, das bereits seit einiger Zeit laufe. „Da wird ermittelt, es gibt auch einen Verdächtigen. Mehr können wir aber momentan nicht dazu sagen.“ Janßen rät Betroffenen, sofort mit einem solchen Brief zur Polizei zu gehen und sich unter Umständen auch zu notieren, wenn sich in diesem Zusammenhang etwas Merkwürdiges ereignet hat.

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