Nicht ganz wie Gott in Frankreich, aber schon sehr dicht dran, gestaltete sich das Treffen des neuen Regionalbischofs Stephan Schaede mit den Pastoren und Pastorinnen aus dem Kirchenkreis Celle. Inmitten der bezaubernden Naturkulisse im Traumzeithof Dalle lieen sich die Teilnehmer den Caf au Lait oder auch ein Glschen franzsischen Ros munden. Die leicht provokante offizielle Anrede Eure Hochwrdigste Exzellenz konterte der studierte Philosoph und Theologe mit Humor: Ich bevorzuge da doch eher den Begriff Bischof, so wie Martin Luther ihn einmal scherzhaft auslegte: Bi Schof bei seinen Schfchen.
Unterschiedliche Ansichten bereichern fr Stephan Schaede das Miteinander
Der vormalige Leiter der Evangelischen Akademie Loccum ist ohnehin kein Freund strenger Hierarchien und zieht einen Vergleich zur katholischen Kirche, in der er die Freirume zur individuellen Auslegung des Glaubens in zu engen Schranken sieht: Nachdem ich als junger Mann anderthalb Jahre bei den katholischen Jesuiten in Rom studiert hatte, war ich nach meiner Rckkehr ein durch und durch berzeugter Protestant, sagt Schaede. Die Freiheit der Meinung ist fr den Theologen ein sehr hohes Gut und er ist berzeugt, dass unterschiedliche Ansichten in der eigenen Kirche das Miteinander bereichern und zum kritischen Nachdenken anregen. An der ehemaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Margot Kmann, habe er immer ihren Mut bewundert, auch zu brisanten gesellschaftlichen Themen klar Stellung zu beziehen und sich damit auch der Kritik auszusetzen.