Escheder Wahrzeichen Flohrmühle ist wieder vollständig

Ihnen bleibt auch wenig erspart. Als die Monteure der Metallbau-Firma Cornils aus Bergen im vergangenen Oktober den beschädigten Flügel der Flohrmühe demontierten, regnete es in Strömen und der Wind ließ den Kranarm mit Mannkorb gehörig wackeln. Zudem stellte sich heraus, dass die Mühlenflügel nicht nur mit vier Bolzen gesichert waren, sondern zusätzlich verschweißt wurden – erst ein Winkelschneider konnte den beschädigten Flügel lösen. Heute, an diesem sonnigen Mai-Montag, könnte der erneute Einsatz an Eschedes historischem Wahrzeichen eigentlich entspannter laufen. Bestes Wetter, keine Wolke, blühende Blumen, an Regen ist nicht zu denken. Bienenvolk nistet in Flohrmühle: Doch in dem Kreuz der Flohrmühle nistet inzwischen ein Bienenvolk. Die Pollensammler reagieren etwas unentspannt darauf, dass plötzlich an ihrer Behausung gehämmert wird. "Man sieht ja ein paar schwirren, aber der Kollege ist, was das betrifft, recht schmerzfrei", sagt Sven Rodemann, Bauleiter bei Cornils. Reparatur schwerer als gedacht: "Wir mussten die massiv aufschneiden, wir sind ja davon ausgedacht, dass wir die Bolzen lösen, zack, zack und alle vier Flügel sollten bei uns aufgearbeitet werden. Aber da hätten wir mehr kaputt gemacht als alles andere. Das war schon ein richtiger Aufwand den wieder hinzukriegen", so Rodemann weiter. Ein Lkw-Fahrer war beim Rangieren mit dem Mühlenflügel kollidiert. Dabei wurde nicht nur der Flügel verbogen, sondern auch gleich der sogenannte Kranz der Mühle, der obere Teil an dem die Flügel befestigt sind, beschädigt. Zudem wurde der Kranz um 60 Grad verdreht. Die Schäden sind repariert und trotz der schwirrenden Bienen ist der Flügel schließlich montiert. Jetzt könnte es an den Anstrich gehen. "Das muss ohnehin alle paar Jahre gemacht werden", so Rodemann. "Wir hatten leider ein bisschen Probleme mit der Terminierung." Coronaausfälle in der Firma, die Erdarbeiten neben der Flohrmühle – jetzt konnte es losgehen. "Sehr schön, dass er jetzt hängt", sagt Eicke Heinemann, vom Fachbereich Struktur- und Wirtschaftsförderung der Gemeinde Eschede. Eine Woche Arbeit steckt im Flügel: "Gut eine Woche hat es gedauert. Der Flügel geht ja durch verschiedene Abteilungen, Bleche mussten gekantet werden, dann hat er ja noch einen speziellen Einschieber. Das ist nicht alles mal eben gemacht. Wir sind ja auch von Zuliefern abhängig, da gibt es noch Probleme", erläutert der Bauleiter. Der Anstrich wird allerdings doch noch etwas warten müssen – das Bienenvolk erweist sich als zu groß. "Das kann man keinem Maler zumuten, für die 15 Minuten Montage geht das als schnelle Aktion", sagt Rodewald. Das Bienenvolk muss umsiedeln. "Ich werde jetzt mit den Fachleuten von Bieneninstitut sprechen", kündigt Heinemann an. Was noch erledigt wird: Die Flügel so ausrichten, dass der Bus der Fahrbibliothek problemlos wenden kann. Ein Flügel-Zusammenstoß reicht.