Eschede erwartet heißes Demo-Wochenende: NPD und ihre Gegner marschieren

Mehrere Aktionen, dazu namhafte Redner und ein großes Polizeiaufgebot: Eschede steht das nächste Demo-Wochenende bevor. Hunderte Demonstranten werden am Samstag durch den Ort marschieren. Berg wirft NPD Provokation vor: Im Vorfeld wird der Ton schärfer. Dass der Aufmarsch der NPD erneut bis zur Bundesstraße führt, bezeichnet Bürgermeister Günter Berg als „weitere große Provokation“. Gleichzeitig versucht sich die NPD als Opfer darzustellen. Sebastian Weigler, Landeschef der Jungnationalisten, erhebt den Vorwurf, Berg stelle sich auf die Seite der Provokateure. Bürgermeister weist auf Eschedes schöne Seiten hin: Gegenüber der CZ bezeichnet der Verwaltungschef die Aussage als „totalen Blödsinn“. „Wir haben keinen Einfluss darauf, wer kommt“, sagt Berg mit Blick auf die Antifa. Er verteidigt zudem seine Aussage in der gestrigen CZ, dass die NPD nicht das zentrale Thema in der Gemeinde sei. Nur in der äußeren Wahrnehmung, also auch in den Medien, sei die NPD derzeit sehr dominant. „Unser Ort hat tolle Seiten, das geht zur Zeit allerdings unter.“ Er rudere im Einsatz gegen die Neonazis nicht zurück, betont Berg. Bündnis gegen Rechtsextremismus lädt zu Protest ein: Das Bündnis gegen Rechtsextremismus lädt dazu ein, an den Protestveranstaltungen teilzunehmen. Es gebe „gehörigen Anlass zur Sorge“, dass Weigler angekündigt habe, vor der Grundschule in Eschede Kinder für die NPD anwerben zu wollen, so Sprecher Marlon Gollnisch. Der Plan des Netzwerks Südheide gegen Rechtsextremismus, für die Schließung des Zentrums am Finkenberg eine Petition an den Landtag oder Innenminister zu versenden, werde ausdrücklich begrüßt. Aufmarsch der NPD beginnt um 10.30 Uhr: Der Landkreis hat nun die Versammlungsbescheide erteilt. Demzufolge beginnt der Aufmarsch der NPD um 10.30 Uhr an der Ecke Rebberlaher Straße/B191 (Auftaktkundgebung). Über die Rebberlaher Straße und Gartenstraße führt der Verlauf erneut bis zur B191 (Kundgebung). Von dort geht es die Gartenstraße zurück und die Rebberlaher Straße entlang bis zur Kantstraße. Der Zug führt weiter über die Kantstraße, Königsberger Straße, Neue Straße und Stettiner Straße bis zur B191. Die Abschlusskundgebung erfolgt entweder dort oder bereits an der Königsberger Straße, Ecke B191. Mende, Schepelmann, Bode und andere Politiker sind vor Ort: Das Bündnis gegen Rechtsextremismus beginnt seine Veranstaltungen um 12 Uhr am Marktplatz. Redner werden die Landtagsabgeordneten Jörn Schepelmann (CDU) und Jörg Bode (FDP) sein. Von dort setzt sich der Zug in Richtung Bahnhof in Bewegung. Gegen 13 Uhr werden hier die Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann (SPD) und Julia Verlinden (Grüne), der Sprecher gegen Rechtsextremismus der SPD-Landtagsfraktion, Deniz Kurku, sowie der frühere Celler Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende (SPD) erwartet. Weiter geht es zur Kreuzung Finkenberg. „Die Partei“ veranstaltet hier ab 11 Uhr ein Drachenfest. Das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus organisiert den Zug zum NPD-Hof, wo gegen 15 Uhr die Hauptkundgebung stattfindet.