Das sind die letzten Tage im Escheder Jugendtreff vor dem Abriss

Einst hatte der Jugendtreff an der Rebberlaher Straße Vorbildcharakter. „Er war der erste dieser Art im Umkreis von Celle“, erinnert sich Eschedes Bürgermeister Günter Berg. Rund 30 Jahre diente das Gebäude Jugendlichen zum Verweilen. Hier wurde Billard gespielt, gekickert, gequatscht oder einfach nur „gechillt“. Doch das ehemalige Vorzeigeobjekt ist in die Jahre gekommen. Der verwohnte Charakter, der typisch ist für solche Einrichtungen, ist auch in dieses Gebäude eingezogen. Die Gemeinde möchte den jungen Menschen aber ein vernünftiges Umfeld bieten – der bisherige Jugendtreff steht deshalb vor dem Abriss. „Er wird den heutigen Ansprüchen nicht mehr gerecht“, sagt Berg. Ein Großteil der Räume ist schon ausgeräumt. Im April rücken die Bagger an. Jugendtreff bekommt Platz im Bürgerhaus: Im Zuge der Glockenkolk-Umgestaltung ist von Anfang eine Nachlösung für den Jugendtreff eingeplant worden – er wird in das Erdgeschoss der ehemaligen Oberschule einziehen, die zum multifunktionalen Bürgerhaus umgebaut wird. Dort werden die Jugendlichen einen eigenen Eingang bekommen. Vorbereitung für Abriss an Rebberlaher Straße: Bis Mitte April laufen noch die Vorbereitungen. Der Abriss des Bestandsgebäudes wird deshalb nun voraussichtlich erst in der zweiten Monatshälfte erfolgen. Für Nina Kruse wird dann eine Ära zu Ende gehen. „Es ist schon emotional für mich, von dem Gebäude Abschied zu nehmen“, sagt die Jugendpflegerin der Gemeinde, die dieses Amt seit zehn Jahren ausübt. Viele Erinnerungen stecken in dem Haus – es hat Eschede wertvolle Dienste geleistet. Und Nina Kruse ist in dieser Zeit für die Jugendlichen zu einer wichtigen und geschätzten Vertrauensperson geworden. Das sagt Jugendpflegerin Nina Kruse: Dennoch freut sich die Jugendpflegerin auch auf die neuen Räume. Im alten Gebäude gab es viele kleine Zimmer. „Das ist gut für Projektarbeit, man braucht aber auch mehr Personal“, so Kruse. Im neuen Bürgerhaus werde alles übersichtlicher sein. Das passiert mit Gegenständen aus Jugendtreff: Zum großen Teil haben die Einrichtungsgegenstände noch eine Verwendung gefunden. Der Kindergarten und die Escheder Gruppe des Programms „Griffbereit“ vom Jugendmigrationsdienst Celle sind dankbare Abnehmer. Auch die Jugendfeuerwehr geht nicht leer aus. Was nicht weggegangen ist, wurde eingelagert und kann zum Teil im neuen Jugendtreff wieder verwendet werden. Man muss aber auch sagen: Einige Gegenstände waren bereits gebraucht, bevor sie im Escheder Jugendtreff aufgestellt wurden. Deshalb wird es für den Neubau auch Neuanschaffungen geben. „Jugendarbeit ist ein wichtiger Punkt. Mit einer guten Ausstattung bringen wir den Jugendlichen auch Wertschätzung entgegen“, sagt Kruse. Und sie weist auf Höfer hin: Der Jugendraum im Dorfzentrum sehe nach fünf Jahren immer noch gut aus. Berg ergänzt: „Wenn Corona vorbei ist, wollen wir unsere Jugendzentren in einem Top-Zustand nutzen.“ Umgestaltung des Glockenkolk in Eschede: Nach der Glockenkolk-Umgestaltung werden alle Räume an das Nahwärmenetz angeschlossen. „Unser Ziel ist es, dadurch Kosten zu reduzieren“, sagt Marielena Hellberg, im Rathaus zuständig für die Gemeindeentwicklung. So geht es mit dem Umbau weiter: An der Stelle des bisherigen Jugendtreffs werden Parkplätze errichtet, damit beginnen die nächsten Bauabschnitte am Glockenkolk. Es werden neue Wegeverbindungen und Verweilmöglichkeiten geschaffen – alles mit Mitteln aus dem Dorfentwicklungsprogramm des Landes. Für den letzten Abschnitt in dem Gesamtkonzept, der Neugestaltung des Bereichs vom Rathaus zur Bahnhofstraße, sind ebenfalls bereits Fördermittel beantragt worden.