"Bevor es weiter geht holen wir für Sie erstmal die Kuh vom Eis." – Diese Durchsage von Lokführer Friedrich P. im Metronom von Hannover nach Uelzen werden die wenigen Passagiere in der Nacht zu Dienstag zunächst für einen Scherz gehalten haben. Der Zug hatte aber tatsächlich bei Eschede gestoppt, weil ein Jungbulle auf der Strecke stand.
Metronom-Sprecher Björn Pamperin geht davon aus, dass ein elektrischer Weidezaun durch Schneeverwehungen außer Betrieb gesetzt wurde. "So nutzte das Jungtier die Gelegenheit, dass der Zaun dem Schnee erlegen war und ging spazieren", erklärt er das Auftauchen des tierischen Trainspotters an der Bahnstrecke.
Jungbulle begleitet Metronom nach Unterlüß
Das Scheinwerferlicht des Metronom gefiel dem jungen Bullen so gut, dass er dem Metronom auf den Gleisen in Richtung Uelzen vorantrabte. "Während der Metronom üblicherweise mit 160 km/h unterwegs ist, sind Kühe deutlich langsamer. So ging es im Schritttempo von Eschede Richtung Unterlüß – immer der Kuh nach. So eine Art der Langsamfahrstelle hatte Lokführer Friedrich P. auch noch nicht erlebt", berichtet der Metronom-Sprecher.
Nachdem der Zug dem Bullen eine Weile gefolgt war, bog dieser kurz vorm Bahnhof Unterlüß dann aber unvermittelt ab und entschwand in die Dunkelheit. Weil das Zugpersonal deswegen keine Zeit mehr für eine Durchsage hatte, holt das Pamperin das nun nach: "Metronom sagt Danke für die sichere Wegbegleitung im Schneesturm und wünscht dem jungen Rind auch weiterhin gute Reise."