Nicht alle der unbewohnten Häuser in Hasselhorst sind bei einem Spaziergang durch den Ort auf den ersten Blick zu erkennen. Einige stehen erst seit wenigen Wochen oder Monaten leer, erzählt Sebastian Prengemann, der das Problem – ebenso wie Bekannte und Nachbarn – schon seit Jahren verfolgt. Vor allem das länger werdende Gras verrät, dass dort niemand mehr lebt. An anderer Stelle zeigen beschädigte Fassaden, zugewachsene Hauseingänge und Höfe sowie vereinzelt mit Brettern verdeckte Fenster: Die letzten Bewohner sind hier schon vor Jahren ausgezogen.
Rund 20 Häuser und Haushälften sind betroffen, schätzen Prengemann und der frühere Vorsitzende der Einwohnervertretung Jens Gadomski – gemessen an der Größe des Ortes westlich von Bergen eine ganze Menge. Ende 2018 hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) den Plänen der Einwohnervertretung eine Absage erteilt, neue Bauplätze in der Ortschaft auszuweisen.
Junge Familien suchen Wohnraum
Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde der Verkauf von Häusern, die sich im Besitz der Bundesanstalt befinden, gestoppt, erzählt Gadomski. "Dabei ist der Bedarf da", sagt er, "Anfragen gibt es genug." Die kämen vor allem von jungen Menschen, die in Hasselhorst aufgewachsen sind und sich dort nun mit ihrer Familie niederlassen wollen. Viele hätten inzwischen Alternativen finden müssen, erzählt Prengemann, und das geringe Angebot treibe die Preise für die wenigen Immobilien, die von privat verkauft würden, in die Höhe.