Dabei handelte es sich um eine mit vielen Zahlen gespickte Analyse der Ist-Situation. Im Schul- und Kulturausschuss will der Planer Vorschläge für die künftige Schulstruktur im Kreis Celle machen. Das heißt: Es wird erwartet, dass Krämer-Mandeau der Politik vorschlägt, ob und welche Schulen aus seiner Sicht schließen müssten, an welchen Standorten Oberschulen eingesetzt werden könnten und ob eine Gesamtschule sinnvoll ist oder nicht. Die Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am 9. Juni wird für Gäste öffentlich sein.
Unterdessen hat sich die SPD zu dem Schulstrukturgutachten zu Wort gemeldet. „Die Präsentation der ersten Ergebnisse des Schulstrukturkonzeptes wirft in der Politik einige Fragen auf“, sagte die Kreistagsabgeordnete Annette von Pogrell (SPD). Die Daten der Schülerentwicklung der vorgelegten Analyse stimmten nicht mit den Daten des Landkreises überein, kritisierte die Sozialdemokratin. Möglicherweise seien von den Planern die Geburten vom 1. Januar bis zum 31. Dezember eines Jahres genutzt worden, vom Landkreis aber der Einschulungszeitraum vom 1. August eines Jahres bis zum 31. Juli des folgenden Jahres, so von Pogrell. Sie bat die Celler Landkreisverwaltung um Klärung. „Wir brauchen eine Analyse, die hieb- und stichfest ist. Die Datengrundlage muss stimmen und alle relevanten Aspekte müssen untersucht und einbezogen werden“, sagte die Sozialdemokratin. Die SPD-Fraktion regte zudem an, zu prüfen, inwieweit Entfernung und Schulwegezeit zwischen Wohnort und Schulstandort eine Rolle für die Wahl der weiterbildenden Schulen spiele. Die Frage, ob und wieweit Kinder durch weite Entfernungen und lange Beförderungszeiten vom Besuch insbesondere der Gymnasien abgehalten werden, sei in der Ist-Analyse bisher nicht berücksichtigt worden.
Er könne nicht das Gutachten von Herrn Krämer-Mandeau erklären, sagte dagegen Kreisrat Krüger, an den das Schreiben der SPD adressiert war, da Krüger beim Landkreis für die Schulen verantwortlich ist. Der Gutachter müsse Fragen nach den verwendeten Zahlen beantworten, nicht der Landkreis. Schülerbeförderungskosten würden nach Angaben von Krüger selbstverständlich auch in Zukunft eine Rolle spielen.
Wie es nach der Vorstellung des Schulgutachtens am 9. Juni weitergeht, ist derzeit offen. Mit einer Oberschule im Landkreis Celle wird kurzfristig zum neuen Schuljahr nicht gerechnet.