Warnung vor Glätte im Kreis Celle: So läuft der Kampf gegen glatte Straßen

Bisher hat der Winter die Straßenmeistereien im Landkreis Celle vor keine großen Herausforderungen gestellt. "Wir hatten heute Morgen unseren fünften Einsatz in dieser Saison", sagte der Leiter der Kreisstraßenmeisterei, Holger Gralher, am Montag. Wegen Glättegefahr waren die Streufahrzeuge vom Bauhof Lachendorf ausgerückt, die von der Außenstelle Hermannsburg mussten nicht eingesetzt werden. In den nächsten Tagen müssen sich die Autofahrer im gesamten Kreisgebiet auf Schnee und überfrierende Nässe einstellen. Trotz Eis und Schnee: Straßen sollen zwischen 7 und 19 Uhr befahrbar sein: "Der Landkreis hat den Anspruch, den Verkehrsteilnehmern die Befahrbarkeit der Kreisstraßen während der Hauptverkehrszeiten von 7 bis 19 Uhr zu ermöglichen", sagt Kreissprecher Tore Harmening. Die Kreisstraßenmeisterei führe daher auf rund 295 Kilometern Kreisstraßen sowie 160 Kilometern Radwegen Winterdienst durch. Hinzu kommen rund 400 Kilometer an Bundes- und Landesstraßen, für die Landesstraßenmeisterei Celle zuständig ist. "Der innerörtliche Winterdienst obliegt der jeweiligen Gemeinde", ergänzt Harmening. Vor ihren Grundstücken sind in der Regel die Anlieger verpflichtet, den Schnee wegzuschieben beziehungsweise zu streuen. Kreisstraßenmeisterei streut auch innerorts auf Kreisstraßen: Auch die innerörtlichen Kreisstraßenabschnitte übernimmt die Kreisstraßenmeisterei, auch wenn sie rechtlich nicht zuständig ist. "Der Streuautomat wird also nicht ausgeschaltet und das Räumschild nicht hochgeklappt", so Harmening. Gleiches gelte auch auf den innerörtlichen Radwegen, sofern das automatisierte Streuen dort möglich sei. Grundsätzlich würden 110 der 160 Kilometer Radweg Priorität genießen, da hier viele Radfahrer unterwegs sind, zum Beispiel auf dem Weg zur Schule. Der Rest werde bedient, sowie es die Zeit zulasse. Kooperationen gibt es nach Angaben des Kreissprechers mit den Kreisen Uelzen, Gifhorn und dem Heidekreis, "um nicht stur an der Kreisgrenze aufzuhören". Streckenbezogene Tauschaktionen oder Kooperationen würden mit der Stadt Celle und der Gemeinde Faßberg bestehen. Glättemelder sind nachts im Landkreis Celle unterwegs: "Um 3 Uhr sind unsere Glättemelder zu den neuralgischen Punkten unterwegs", berichtet Gralher. Wenn sie Alarm schlagen, starten die fünf Räum- beziehungsweise Streufahrzeuge der Kreisstraßenmeisterei sowie die zwei Fahrzeuge eines externen Dienstleisters. Bis alle Kreisstraßen und -radwege gestreut sind, dauert es etwa drei Stunden. Wenn Schnee geräumt werden muss, sind die Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei etwa doppelt so lange im Einsatz. "Das Streufahrzeug bedient die eigene Fahrbahn und die Gegenfahrbahn gleichzeitig", erklärt Harmening. "Bei Schneefall wird zusätzlich Schnee oder Schneematsch von der Straße geräumt, jede Richtungsfahrbahn für sich." Winterdienst hat trotz Wettervorhersagen Tücken: Besonders heikel wird es manchmal bei Vollmond. "Um 3 Uhr nachts ist es dann nicht glatt, mit Sonnenaufgang um 7 Uhr bekommen wir aber überfrierende Nässe", sagt Gralher. Die sieben Streubezirke können dann erst, während des Berufsverkehrs, bedient werden. "Auch wenn die Wettervorhersagen qualitativ hochwertig und zutreffend sind, ist der Winterdienst in der Fläche differenziert zu betrachten", betont Harmening. "Während beispielsweise die Kreisstraßen um Unterlüß herum schon mit Rauhreif überzogen sein können, ist häufiger das Kreisstraßennetz um Nienhagen noch uneingeschränkt gut befahrbar."