Am Montag beginnen die Niedersächsischen Landesforsten eine großflächige Kalkungsaktion in der Revierförsterei Schafstall. Zwei Wochen lang werden insgesamt 2500 Tonnen Kalk per Hubschrauber in den Tageslichtstunden zwischen 8 und 20 Uhr auf einer Waldfläche von 1000 Hektar abgeworfen. Nur am Wochenende wird nicht geflogen.
1000 Hektar Wald im Landkreis Celle betroffen
„Wir beginnen nahe Queloh und kalken dann rund um das Waldpädagogikzentrum Haus Siedenholz und die Revierförsterei“, erläutert Einsatzleiter Jobst Böttger. „Wir bitten alle Waldbesucher und besonders die zahlreichen Pilzsucher, diese Waldbereiche zu meiden.“
Magnesiumkalk gleich sauren Regen aus
Mit den Einsätzen sollen Schadstoffe im Boden etwa durch sauren Regen ausgeglichen werden. Der verwendete kohlensaure Magnesiumkalk wird dazu als staubähnliches Material aus der Luft ausgebracht. „Um die Beeinträchtigungen für die Tier- und Pflanzenwelt möglichst gering zu halten, wird erst jetzt zum Ende der Vegetationszeit gekalkt“, so Förster Jobst Böttger. „Die für den Naturschutz relevanten Bereiche, vor allem Feuchtbiotope werden in Abstimmung mit unseren Naturschutzfachleuten von der Kalkung ausgenommen.“
„Die für den Naturschutz relevanten Bereiche, vor allem Feuchtbiotope werden von der Kalkung ausgenommen“, sagt Förster Jobst Böttger. Um Ortschaften machen die Hubschrauber ebenfalls einen großen Bogen. „Wir bleiben weit genug von den Ortsrändern entfernt, so dass man allenfalls die Hubschraubergeräusche vernimmt.“
Darum ist Waldkalkung so wichtig
Fast ein Drittel von Deutschland ist mit Wald bedeckt, das sind mehr als elf Millionen Hektar. Und wiederum etwa ein Drittel dieses Waldes zeigt starke Schäden durch Versauerung aus. Grund dafür sind Säure- und Stickstoffeinträge aus der Luft, die sich seit mehreren Jahrzehnten in großen Mengen in den Böden angereichert haben.
Das natürlichste und effektivste Vorbeuge- und Heilmittel gegen die Übersauerung der Waldböden ist kohlesaurer Magnesiumkalk. Er neutralisiert Säureeinträge und hebt den pH-Wert des Bodens. Seit rund 30 Jahren werden deshalb in Deutschland regelmäßige Bodenschutzkalkungen zur Stabilisierung der Wälder und zum Waldbodenschutz durchgeführt.
Eine erste Bodenschutzkalkung fand bereits in den 1980er Jahren als Konsequenz aus der damaligen Waldsterbenssituation statt. Die Kalkung vom Hubschrauber ist nicht nur die preiswerteste und genaueste Ausbringungs-Methode, man vermeidet auch Beeinträchtigungen bei der Befahrung von Wäldern.