Bereits seit Jahren können Frauen im Stadtbereich im Celler Frauenhaus und im "Haus der Familien" Hilfe finden. In den Gemeinden im Kreis Celle sieht die Versorgung jedoch schon etwas anders aus. Frauenhäuser gibt es hier nicht. „Das bedeutet aber nicht, dass deshalb von einer Versorgungslücke gesprochen werden muss“, sagt Landkreis-Sprecher Christian Sonnenschmidt. Die Frauenhäuser seien auch von den ländlicheren Gebieten im Landkreis im Regelfall schnell zu erreichen.
Mit dem Runden Tisch ist ein Zusammenschluss von Fachleuten gebildet worden, die sich der Probleme von häuslicher Gewalt annehmen. Vertreten sind dabei die Polizei, die Jugendämter von Stadt und Landkreis, die Beratungsstelle "Biss", die Erziehungsberatungsstelle, der Kinderschutzbund, der Weiße Ring und die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis. "Aus Sicht des Landkreises besteht keine Notwendigkeit, Frauenhäuser auf dem Land zu fördern, da das bestehende Angebot ausreichend ist", erklärt der Sprecher.
Auch bieten die kommunalen Familienbüros, die jeweilige Gemeinde-Verwaltungen und auch örtliche Wohlfahrtverbände Hilfe an, ergänzt Sonnenschmidt. "Die Institutionen können im Notfall direkt an die Frauenhäuser weitervermitteln und sorgen so dafür, dass betroffenen Frauen Schutz und Zuflucht geboten werden kann, auch wenn kein Frauenhaus unmittelbar am Wohnort besteht", so der Sprecher.
Bedrohungen, gefährliche Körperverletzungen und Stalking bis hin zu Mord und Totschlag – der jüngst veröffentlichte Bericht des Bundeskriminalamtes für 2015 zeigt, dass viele Frauen Opfer von Gewalt werden. In Deutschland erleben mehr als 100.000 Frauen im Jahr psychische und physische Gewalt. Täter sind oft Familienangehörige oder Freunde. Heute wird weltweit mit einem Gedenk- und Aktionstag auf Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.