Training mit Polizei Celle: Darauf kommt es beim Pedelec-Fahren an

Mit einem Frühstücksei hat Karsten Wiechmann, Verkehrssicherheitsberater bei der Polizei Celle, am Mittwoch demonstriert, wie ein Helm den Kopf schützen kann. Nachdem das Ei beim tiefen Fall mit einem kleinen Helm noch heile geblieben war, zerbrach es beim zweiten Fall ohne Helm. Wenige Minuten später stürzte tatsächlich eine Teilnehmerin, als sie mit ihrem Pedelec ins Straucheln gekommen war. Der Helm verhinderte, dass sie mit dem Hinterkopf aufschlug – die 79-Jährige kam mit dem Schrecken davon. „Der Helm rettet Leben“, sagte Wiechmann. Fahrsicherheitstraining mit dem Pedelec am Faßberger Rathaus: Gemeinsam mit der Gemeinde Faßberg und der Verkehrswacht Celle hatte die Polizei zu einer E-Bike-Aktion eingeladen. Nach einem Theorieteil im Faßberger Rathaus fuhren die Senioren auf dem Platz der Luftbrücke durch einen Parcours. Christa Ehlert hatte sich für das Training extra ein Pedelec von ihrer Tochter ausgeliehen, "um das mal auszuprobieren, bevor ich mir eins kaufe". "Es ist viel schwerer als mein normales Fahrrad", sagte die 79-Jährige. "Das ist schon eine Herausforderung." Die Seniorin schult sonst Kinder. "Respekt, was die leisten müssen", sagte sie nach ihrer Fahrt durch den Parcours. "Ich kann verstehen, dass sie ins Wackeln kommen." Auch bei den vermeintlich erfahrenen Radfahrern gab es bei den Übungen Wackler. "Man sieht, wie wichtig es ist, unter Anleitung zu üben", sagte Rosmarie Zantow, die mit ihrem Mann Joachim gekommen war. "Wir fahren viel Fahrrad. Und gerade mit dem E-Bike ist man gar nicht so langsam." Radfahrer sollen auf Situationen im Straßenverkehr vorbereitet sein: In der Spur fahren, Schulterblick, Tempo aufnehmen, Zielbremsung, dann durch den engen Slalom-Parcours, Handzeichen und am Polizeiwagen vorbei. Dann noch etwas aufnehmen und wieder ablegen, zu guter Letzt eine Acht fahren. "Die Teilnehmenden sollen sich mit Situationen befassen, wie sie im Straßenverkehr vorkommen", sagte Wiechmann, der immer wieder Tipps gab. "Schalten Sie mal einen Gang runter." Ingeborg Klotmann war dankbar, dass die Gemeinde eine solche Aktion anbot. "Ich muss sicherer werden", sagte die 79-Jährige. Polizist Wiechmann weiß, wie tragisch Unfälle mit Fahrradfahrern enden können: "Jeder, dem wir helfen können, ist ein Gewinn für alle. Wir wollen, dass sich keiner verletzt und keiner unter die Räder kommt." E-Bike-Training vom MTB- und Fahrradclub Flügelrad in Eschede: Am Samstag hatten bereits der MTB- und Fahrradclub Flügelrad sowie der Gewerbe- und Tourismusverein Eschede ein E-Bike-Training am Sportplatz in Eschede veranstaltet. Auch hier hatte sich Pedelec-Fahrtrainer Hans Lilie von der Verkehrswacht aus Celle, Alltagssituationen für die Stationen überlegt und geschickt eingebaut. Plötzliches Bremsen auf Kommando oder das Durchfahren einer eng gesteckten „Acht“, machten es auch hier den 21 Teilnehmern zu Beginn schwer, das E-Bike auf Kurs zu halten. Doch mit ein, zwei Tipps vom Profi klappte es nach und nach besser. Aber eins bleibt trotzdem entscheidend: "Seien Sie aufmerksam", sagte Wiechmann. "Erkennen Sie auch Gefahren, die sich nicht selbst verursachen." Und auch beim Radfahren gilt: Übung macht den Meister.