Eine für Blaumeisen oft tödlich verlaufende Infektion ist auch im Landkreis Celle angekommen: Hier wurde der Erreger jetzt ebenfalls bei einem tot aufgefundenen Tier nachgewiesen.
Infektion ist im Westerwald gestartet
Seit März dieses Jahres ist in Deutschland ein vermehrtes Auftreten erkrankter oder bereits toter Blaumeisen festzustellen. Betroffen war zunächst vor allem der Streifen vom Westerwald in Rheinland-Pfalz über Mittelhessen bis ins westliche Thüringen, aber auch im Landkreis Celle hat es bereits vereinzelte Funde gegeben.
Als Ursache für das tote Tier hier im Landkreis Celle wurde eine für Menschen ungefährliche bakterielle Infektion mit dem Erreger Suttonella ornithocola ermittelt, die vor allem in Großbritannien zu Lungenentzündungen bei meisenartigen Vögeln geführt hat.
Auch andere Singvögel betroffen
Die Krankheit betrifft vorwiegend Blaumeisen, vereinzelt auch Kohlmeisen oder andere Singvögel und tritt gehäuft an Plätzen auf, wo viele Vögel aufeinandertreffen, wie beispielsweise an Futterstellen oder Tränken. Das Füttern und Anbieten von Tränken sollte in betroffenen Gebieten deshalb unterlassen werden, um einer weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken. Außerdem sollte eine äußerst penible Sauberkeit an den Futter- und Wasserstellen eingehalten werden (zum Beispiel durch Abkochen der Futter- und Wasserschalen, Einfüllen täglicher Futterrationen, tägliche Entfernung von Resten).
Erkrankte Vögel zeigen sich apathisch, aufgeplustert und verlieren die Scheu. Berichtet wurden weiterhin mögliche Atemprobleme, ein teilweises Ausfallen des Kopfgefieders, Fressunlust oder Schluckbeschwerden sowie unstillbarer Durst.
Tote Vögel entsorgen
Tote Blaumeisen sollten entweder so vergraben werden, dass sie nicht mehr für andere Tiere und Menschen zugänglich sind, oder in einer Plastiktüte verpackt in den Hausmüll gelegt werden. Dabei sollte man Handschuhe tragen. Infos beim Landkreis Celle unter Telefon (05141)
9165900.