Die neue „Stiftung Niedersächsische Mühlenstraße“ kümmert sich als landesweit tätige Körperschaft künftig um die touristische Route und ihre Bewerbung, organisiert Veranstaltungen und Ausstellungen und will auch Fördergelder für den Erhalt von historischen Mühlen einwerben. Damit rückt sie auch die 16 Wind-, Wasser und Motormühlen im Landkreis Celle ins Blickfeld. Morgen stellt sich die neue Stiftung im Museumsdorf Ebergötzen im Landkreis Göttingen der Öffentlichkeit vor.
Die Wiege der Niedersächsischen Mühlenstraße als Projekt von landesweiter Bedeutung stand in Celle. Daran erinnert Karsten Hälbig, der von Beginn an dabei war. 1996 hatte das Regionalforum Lüneburg-Celle zur Auftaktveranstaltung des kulturhistorischen Projekts „Schätze des Bodens“ rund 150 Akteure und potenzielle Projektträger ins Celler Land eingeladen um gemeinsam nach nachhaltigen touristischen Nutzungen im Vorfeld der Weltausstellung Expo 2000 zu suchen. Bei dem Brainstorming sei damals auch die Idee von der Mühlenstraße geboren worden, sagt Hälbig. Er war damals Wirtschaftsförderer beim Landkreis Celle. „Das war eine interessante Materie. Da habe ich mich reingekniet“, sagt er 15 Jahre später.
Am Pfingstmontag 1998 hatte der damalige Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke den ersten Teilabschnitt der Niedersächsischen Mühlenstraße eröffnet. Er führte durch die Landkreise Celle, Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg und verband 75 historische Wind- und Wassermühlen miteinander. Der Mühlenförderverein Lüneburg hatte die Trägerschaft übernommen und seinen Aktionsradius auf die anderen Landkreis erweitert.
Seit 2004 ist Deutschlands ältester Mühlenverein, die landesweit tätige Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen in die Trägerschaft der Niedersächsischen Mühlenstraße eingebunden. Jedes Jahr sind Mühlen hinzugekommen, die von der Mühlenstraße erschlossen werden, zurzeit sind es 427. Und die Stiftung hat sich vorgenommen, bis 2013 alle 38 Landkreise und kreisfreien Städte mit dann rund 600 Mühlenstandorten anzubinden.
Die vergangenes Jahr gegründete Stiftung hat inzwischen die Trägerschaft der Nie-dersächsischen Mühlenstraße übernommen. Hälbig gehört dem dreiköpfigen Stiftungsvorstand an. Und er findet: „Mit der Mühlenstraße haben wir was Nachhaltiges geschaffen.“
Ziele der Stiftung
Organisation und Publizierung von Veranstaltungen.
Organisation und Durchführung von Wanderausstellungen zur Niedersächsischen Mühlenstraße.
Projektwerbung wie Internetpräsentation, Beschilderung, Infotafeln, Prospektwerbung, überregionale Werbeaktionen
Einwerbung von öffentlichen Fördermitteln für Erhaltungsmaßnahmen an historischen Mühlen.
Förderung der ständigen Funktionsfähigkeit historischer Mühlen durch Drehprämien.
Von Joachim Gries