So geht es mit Taufen und Konfirmationen im Kreis Celle weiter

Monatelang ging gar nichts. Das kirchliche Leben stand in der Coronakrise genauso still wie das gesamte Land. Taufen, Hochzeiten und Konfirmationen mussten in den vergangenen drei Monaten verschoben werden. Inzwischen gibt es auch für die evangelische Kirche im Kreis Celle eine ganze Reihe von Lockerungen. Gottesdienste finden wieder statt, wenn auch mit einer ganzen Reihe von Einschränkungen. Tauf- und Konfirmationsgottesdienste wieder möglich: „Tauf- und Konfirmationsgottesdienste sind im Kreis Celle wieder möglich“, sagt Celles Superintendentin Andrea Burgk-Lempart. Die meisten Gemeinden des Kirchenkreises hätten ihre Konfirmationsgottesdienste auf den September verschoben. Die Entscheidung über die Termine treffen der jeweilige Kirchenvorstand und das Pfarramt in enger Abstimmung mit den betroffenen Eltern und Jugendlichen. Das bedeutet konkret: „Da vermutlich auch im Herbst keine ‚großen‘ Konfirmationsgottesdienste stattfinden können, weiß ich von vielen Pastorinnen und Pastoren, dass sie die Gruppen teilen und mehrere Gottesdienste anbieten“, sagt Burgk-Lempart. Hygiene-Regeln auch in der Kirche: Die Zahl der Teilnehmer ergibt sich aus der Zahl der in der Kirche oder Kapelle unter den Hygieneauflagen – 1,50 Meter Abstand, kein Gemeindegesang, Mund-Nasen-Schutz – zur Verfügung stehenden Sitzplätze. „Das kann je nach Kirchengröße sehr unterschiedlich sein. An den privaten Feierlichkeiten dürfen im Moment ja 50 Personen teilnehmen. Das hat aber nichts mit der Zahl der Gottesdienstbesucher zu tun“, fasst die Superintendentin zusammen. Teilnehmerzahl hängt von Kirche ab: Auch Taufgottesdienste können bereits wieder stattfinden. Die Teilnehmerzahl hängt ebenfalls von der Raumgröße ab. „Die Landeskirche empfiehlt, nicht im Hauptgottesdienst zu taufen, sondern separate Taufgottesdienste anzubieten“, sagt die Celler Kirchen-Chefin. Die Stadtkirche zum Beispiel folge dieser Empfehlung. „Ich werde am 28. Juni zum ersten Mal unter Coronabedingungen taufen und bin schon sehr gespannt. Für den 21. Juni waren drei Taufen angemeldet, die allerdings alle wieder abgesagt wurden. Ich weiß aus den Gesprächen mit den Pastorinnen und Pastoren des Kirchenkreises, dass das kein Einzelfall ist. Familien verschieben die Taufe, weil Familienangehörige wegen Corona nicht anreisen wollen“, so Burgk-Lempart. So wollen mitunter Großeltern, die aufgrund von Vorerkrankungen und wegen ihres Alters zur Corona-Risikogruppe gehören, nicht zu den Feierlichkeiten anreisen. Und wenn ein Teil der Familie nicht kommen kann, entscheiden sich die Eltern häufig für eine Verschiebung, weil sie verständlicherweise gerne alle dabei haben wollen. Terminprobleme bei Taufen? „Um es auf den Punkt zu bringen: Taufen finden wieder statt, aber nicht in großer Zahl. Ich rechne damit, dass wir bei einer weiteren Entspannung der Coronalage durch die aufgeschobenen Taufen überdurchschnittliche Taufzahlen haben werden“, blickt Burgk-Lempart voraus. Damit die Pastoren auf die Anfragen reagieren können, finden in diesem Jahr keine Visitationen statt. Das soll helfen, Terminschwierigkeiten zu vermeiden. Normalität kehrt zurück: Im Zuge der Corona-Pandemie gab es im Celler Land wochenlang überhaupt keine kirchlichen Veranstaltungen, das Gemeindeleben kam vielerorts zum Stillstand. Erst ab Anfang Mai sind Gottesdienste wieder unter Einhaltung von Hygiene-Regeln möglich. Die Verantwortlichen im Celler Kirchenkreis hatten mit viel Verständnis auf die enormen Einschränkungen reagiert. Umso größer dürfte jetzt die Freude sein, dass es langsam in Richtung Normalität geht – und auch Taufen und Konfirmationen in den Celler Kirchengemeinden wieder möglich sind.