Landkreis Celle

Schweinegrippe: Behörden erwarten starken Anstieg

Das Celler Gesundheitsamt rechnet mit einem starken Anstieg der Schweinegrippekranken zum Ende der Schulferien in zwei Wochen. Wie der Celler Amtsarzt Dr. Helmut Büngener sagte, würden im August voraussichtlich weitere Reiserückkehrer den Virus H1N1 aus Urlaubsländern wie Spanien einschleppen.

  • Von Simon Ziegler
  • 21. Juli 2009 | 18:49 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Simon Ziegler
  • 21. Juli 2009 | 18:49 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Seit dem Wochenende sind nach seinen Angaben weitere sechs Personen aus dem Kreis Celle positiv getestet worden. „Ich erwarte, dass sich die Zahlen bis zum Ende der Ferien auf diesem Niveau halten“, sagte Büngener gestern. Insgesamt gibt es seit dem 10. Juli 26 positive Befunde. Im Vergleich zu der sehr stark betroffenen Region Hannover seien die Zahlen aber immer noch recht günstig. Bislang gebe es keinen Grund, aus Furcht vor weiteren Erkrankungen Kindergärten zu schließen wie das in Hannover der Fall war.

Das Celler Gesundheitsamt hat eine Task-Force gebildet – eine Arbeitsgruppe aus fünf Mitarbeitern –, die sich ausschließlich mit der Schweinegrippe beschäftigt. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Beratung von Bürgern und Einrichtungen. Seitdem die ersten positiven Fälle im Kreis Celle aufgetreten sind, rufen täglich zahlreiche besorgte Menschen im Gesundheitsamt an.

Am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) werden unterdessen kaum noch Schnelltests auf den Schweinegrippe-Erreger durchgeführt. Wie Dr. Friedhelm Bartels, Vorstand Medizin im AKH, erläuterte, sei der Test nur in rund 90 Prozent der Fälle aussagekräftig. Das AKH würde die Proben nur noch zum Landesgesundheitsamt nach Hannover schicken, wo die so genannten PCR-Virustests ausgewertet werden. Inzwischen schaffe es das Amt in der Landeshauptstadt allerdings wegen der zahlreichen Neuinfektionen nicht mehr, dass die Ergebnisse in jedem Fall innerhalb von 24 Stunden vorliegen. „Das kann jetzt auch länger dauern“, sagte Bartels.

Für beide Tests müssen die Patienten finanziell nicht selbst aufkommen. Diese Kosten übernimmt das AKH. Nach Angaben von Medizinern kosten die Schnelltests 23 Euro, die PCR-Virustests schlagen mit rund 100 Euro zu Buche.

Nach Auskunft von Behörden, Krankenhäusern und Ärzten kann von Panik im Zusammenhang mit der Influenza in Celle bislang nicht die Rede sein. Am AKH musste noch kein Patient stationär behandelt werden. „Es ist allerdings schon vorgekommen, dass sich Reiserückkehrer nach ihrer Ankunft am Flughafen Hannover nachts um halb eins im AKH vorgestellt haben“, weiß Bartels zu berichten. Das seien aber Einzelfälle.