HAMBÜHREN. Nach der Weihnachtspause machte das Winterwetter die Fortsetzung der Räumung des 60 Hektar großen Gebietes unmöglich. Die Arbeiten sollen am kommenden Montag fortgesetzt werden, gab die Firma gestern bekannt, die mit der Räumung Ende November des vergangenen Jahres begonnen hatte.
Vor allem die Schneemassen verhinderten die Fortsetzung der Arbeiten im Januar. Im Wald von Hambühren lag bis zu 30 Zentimeter Schnee. „Die Sonde kann bei dieser Schneehöhe die Kleinmunition im Boden nicht mehr erkennen“, sagte ein Schollenberger-Mitarbeiter. Frost spiele hingegen eine untergeordnete Rolle, da der Boden im Wald erst spät zufriere, hieß es.
Bislang seien rund fünf Hektar des Waldareals westlich des Wohngebietes „Grünes Eck“ geräumt worden, so die Firma weiter. Am Ziel, mit der Räumung bis Juni dieses Jahres fertig zu sein, wird hingegen festgehalten. „Wir werden den Zeitplan auf jeden Fall einhalten. Das steuern wir mit mehr Personal“, so der Mitarbeiter. Die Firma hat rund 320 Angestellte, die im gesamten Bundesgebiet in diversen Projekten im Einsatz sind. In Hambühren wurden bislang 40 Leute eingesetzt.
Von den Funden in dem Waldareal ist die Firma bislang nicht überrascht. Es wurden Sprenggranaten mit einem Durchmesser bis zu 8,8 Zentimeter gefunden. Pro Quadratmeter sollen drei bis vier, in der Spitze sogar sechs Munitionskörper in der Erde sein.
Bis April 1945 produzierte die Lufthauptmunitionsanstalt (Muna) in Hambühren Millionen von Flak- und Artilleriegranaten, bevor sie kurz vor Kriegsende unkontrolliert gesprengt wurden. Lange war unklar, ob der Bund oder das Land Niedersachsen die Räumung zahlt. Im Dezember 2008 teilte das Land Niedersachsen schließlich mit, die Sanierung vorzufinanzieren. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches die Kosten zurückerstatten.