Landkreis Celle

Schließungen wohl unvermeidlich

Nachdem der Kreis ein Konzept für die zukünftige Schullandschaft für November angekündigt hat, gibt es jetzt auch eine Diskussion in der Politik. Schließungen von einzelnen Einrichtungen scheinen dabei wohl unvermeidlich. Doch einige Hauptschulen haben noch die notwendigen Anmeldezahlen, um weiter zu bestehen.

  • Von Cellesche Zeitung
  • 13. Juni 2010 | 10:27 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Cellesche Zeitung
  • 13. Juni 2010 | 10:27 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Landkreis Celle.

Nur mäßig begeistert verfolgt der Leiter der Hauptschule Wathlingen, Fritz Sudmeier, die Diskussion zum Thema „Die Hauptschule ist tot“. In seiner Einrichtung hat er in diesem Jahr mit 33 Anmeldungen eine ziemlich gute Quote. „Mit der Diskussion bewirkt man, dass die Eltern von der Hauptschule zusätzlich abgeschreckt werden. Das geht dann zusätzlich zu Lasten der Hauptschulen“, sagt Sudmeier.

Doch letztlich kann der Landkreis Celle nicht an den niedrigen Anmeldezahlen bei einigen Einrichtungen vorbei. Besonders heikel sind Schülerzahlen, die sich zwischen null und zwölf bewegen. Wenn zwei Jahrgänge zusammen maximal 24 Schüler haben, müssen sie laut Vorschrift zusammengelegt werden. „Alles unter 25 Schüler ist schwierig“, sagte zudem ein Sprecher der Landesschulbehörde. Das bedeutet nicht automatisch, dass eine Schule geschlossen wird, denn bei dem Angebot zählen auch strukturpolitische Erwägungen wie der Erste Kreisrat Matthias Krüger sagte. Aber dennoch wird es wohl nicht so wie bisher im Landkreis Celle bleiben.

Doch wie weiter? Dazu gibt es mehrere Überlegungen in der Politik. Eine ist die rein organisatorische Zusammenlegung. Das bedeutet mehr Haupt- und Realschulen unter einem Dach. Der SPD ist das zu wenig. „Nur organisatorisch zusammen zu legen bedeutet nichts anderes als die Fortsetzung der bisherigen Arbeit bei Einsparung einer Schulleitung. Da freut sich nur die Kultusministerin“, sagte Rolf Meyer (SPD). Die Hauptschule werden laut Meyer nicht mehr angewählt, weil Schüler und Eltern genau wissen, dass dies eine Sackgasse sei. Das sei der Grund für die Einführung von Kooperativen Gesamtschulen.

Die Linke ist selbst die Kooperative Schule zu wenig. Sie will sich laut Wallat für die Einrichtung einer IGS in Celle einsetzen. „Alles andere als Kooperative Schulmodelle sind Methoden aus der Vergangenheit“, sagt Wolf Wallat.

Die Kooperation, die auch die im Juni verabschiedete Fassung des Niedersächsischen Schulgesetzes vorsieht, hält die Mehrheitsgruppe im Kreistag zwar für geboten. Allerdings sieht der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Müller nach wie vor den Bedarf für die Hauptschule oder zumindest eine Leistungsunterteilung in den unteren Schulformen gegeben. Müller, im Hauptberuf Konditormeister, hält die Absolventen der Hauptschulen für das Berufsleben geeignet: „Viele unserer Auszubildenden kommen von den Hauptschulen und haben die notwendigen Voraussetzungen“.

Auch Edmund Riggers (FDP) sieht mit einer Umstrukturierung nicht, dass es auf ein zweigliedriges Schulsystem hinausläuft. „Es werden aber wohl einige Schulen wegen ihrer zu geringen Größe geschlossen werden“. Das sei auch im Sinne der Schüler, denen man sonst bestimmte Angebote nicht machen könne.

Von Tore Harmening

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