Landkreis Celle

SPD fordert Zukunftsplan

Die Sozialdemokraten fordern erneut die Erstellung eines Schulentwicklungsplans. Angesichts erheblicher Veränderungen in der Schullandschaft sei es nötig, ein Konzept zu erstellen, um die Entwicklungen der kommenden Jahre planen zu können, heißt es in dem Antrag an den Landkreis Celle. Die CDU bleibt skeptisch.

  • Von Simon Ziegler
  • 13. Juni 2010 | 13:31 Uhr
  • 09. Juni 2022
  • Von Simon Ziegler
  • 13. Juni 2010 | 13:31 Uhr
  • 09. Juni 2022
Anzeige
Landkreis Celle.

Abschaffung der Orientierungsstufe, Diskussion um eine Gesamtschule, immer mehr Ganztagsunterricht, Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen: Kaum ein gesellschaftlicher Bereich war in den vergangenen Jahren so starken Veränderungen unterlegen wie das Schulwesen – nicht nur im Kreis Celle, sondern in ganz Niedersachsen. Angesichts der aktuellen Diskussion um die Zusammelegung von Haupt- und Realschulen, die Landrat Klaus Wiswe vor der Sommerpause angeschoben hatte, hat die SPD-Kreistagsfraktion eine alte Forderung aus der Schublade geholt: Die Erstellung eines Schulentwicklungsplans.

Ein solches Konzept soll über einen Zeitraum von mehreren Jahren Anmelde- und Geburtenzahlen berücksichtigen, es soll Schultrends erfassen und prognostizieren, welche Schultypen künftig politisch gewollt sind, es soll Aufschluss darüber geben, welche Gebäude der Landkreis als Schulträger künftig in welchem Umfang sanieren muss.

Gerade die gescheiterte Sanierung des Haupt- und Realschulzentrums in Hambühren, wo 270000 Euro Steuergelder in die Erneuerung eines abrissreifen Gebäudes gesteckt wurden, hatte im vergangenen Jahr bereits zur Forderung der SPD nach einem Schulentwicklungsplan geführt – ohne Ergebnis. Jetzt legt Rolf Meyer, Kreis-Schulausschuss-Vorsitzender der SPD, nach: „Wir machen den neuen Versuch, Landrat Klaus Wiswe dazu zu bringen, endlich eine stabile Planung für die Entwicklung der Schullandschaft im Kreis Celle vorzulegen“, so Meyer. So lange unklar sei, was aus der Hauptschule werde, könne beispielsweise an einigen Standorten nicht vernünftig entschieden werden, wie ein Ganztagsangebot organisiert werden soll, so Meyer. Offen sei auch, wie sich künftig die kleinen Realschulen entwickeln würden.

CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Müller äußerte Skepsis. „Die Erstellung eines Schulentwicklungsplans kostet viel Geld und dauert ein bis zwei Jahre. Dann ist ein solcher Plan längst überholt“, sagte Müller, der sich aber offen für Gespräche zeigte. „Wenn mir Herr Meyer plausibel klarmacht, dass wir einen solchen Plan brauchen, kann man darüber reden.“

●Neue Gesamtschulen in Hannover: Unterdessen wurde Anfang dieser Woche bekannt, dass in Hannover zwei neue Gesamtschulen errichtet werden sollen. Dabei handelt es sich im Integrierte Gesamtschulen (IGS), von denen es in der Landeshauptstadt dann neun geben würde. In nahezu allen Celler Nachbarkreisen sind seit der Novellierung des Schulgesetzes 2008 neue Gesamtschulen gegründet worden.