Entspanntes Wandern ist der ideale Ausgleich zum Alltagsstress, das ist das Ergebnis der ländervergleichenden Studie des Züricher Meinungsforschungsinstituts sotomo. Demnach halten 62 Prozent der befragten Deutschen die Natur für den perfekten Ort zur Erholung. Natur- und Umweltpädagogin Marion Putensen beweist in der Lüneburger Heide die positiven Gesundheitseffekte mit einem Cortisol-Test.
So gesund ist ein Ausflug in Lüneburger Heide
Natur- und Umweltpädagogin Marion Putensen beweist bei ihren Wanderungen, wie gesund der Ausflug in die Natur der Lüneburger Heide ist.

Ein idealer Ausgleich zum Alltagsstress ist ein Waldspaziergang.
| Foto: Christin Klose
Marion Putensen
| Foto: Karsten EichhornWaldKräuterey im Walderlebniszentrum Ehrhorn gegründet
Wer bei Marion Putensen, die auch die „WaldKräuterey" im Walderlebniszentrum Ehrhorn bei Schneverdingen gegründet hat, eine mehrstündige Wandertour durch den Wald bucht, bekommt als Erstes ein Wattestäbchen für eine Speichelprobe. Ein ungewöhnlicher Start und ein Procedere, das sich am Ende der Tour noch einmal wiederholt. Mit gutem Grund, denn die Proben werden in einem medizinischen Labor untersucht, um zu sehen, ob sich der Cortisolgehalt im Speichel durch den Aufenthalt im Wald positiv verändert hat.
Cortisolspiegel erhöht sich durch Stress
Cortisol, auch Stresshormon genannt, ist ein körpereigenes Hormon, das lebenswichtige Stoffwechselvorgänge aktiviert und die Leistungsfähigkeit steigert. „Ist der Cortisolspiegel durch beruflichen oder privaten Stress erhöht und liegt nicht mehr im Normbereich, kann das zu gravierenden gesundheitlichen Folgen wie Muskelschwäche, Gewichtsverlust, Schwindel, Müdigkeit und Erbrechen führen“, sagt Marion Putensen, die sich im internationalen Netzwerk „Gesundheitspotenzial Wald“ für die Erforschung von Waldmedizin und Waldtherapie engagiert.
Spaziergang sorgt für Ausgleich
Schon ein entspannter Spaziergang unter Anleitung sowie das achtsame Eintauchen in die Waldatmosphäre der Heidewälder könne helfen, den Cortisolspiegel wieder auszugleichen und die Immunzellen im Körper zu aktivieren. „Die meisten Teilnehmer sind völlig überrascht, wenn sie nach dem Ausflug nicht nur zur inneren Ruhe gekommen sind, sondern zu Hause die verbesserten Cortisol-Werte im Laborbericht nachlesen können“, erzählt die zertifizierte Natur-und Landschaftsführerin.
Lüneburger Heide idealer Rückzugsort
Laut der sotomo-Studie sind vor allem die naturbelassenen Regionen mit Wald, Wiesen, Wasser und Naturparks die idealen Rückzugsorte zur Erholung. Damit ist die Lüneburger Heide mit ihrer facettenreichen, weiten Landschaft ein Eldorado für gestresste Menschen der Leistungsgesellschaft. Sie setzen vor allem auf entschleunigtes Wandern, ganz ohne Zeitdruck und Ziele. 37 Prozent der befragten Deutschen verzichten dabei sogar freiwillig auf ihr Handy und suchen die ungestörte Abgeschiedenheit.

Die Birken in der Misselhorner Heide.
| Foto: MARKUS TIEMANN LUENEBURGHeidschnuckenweg führt von Celle bis Harburg
Ob in der endlosen Weite des auto- und abgasfreien Naturschutzgebietes, in den bunten Laubwäldern oder an plätschernden Heideflüssen, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in der traditionellen Pferdekutsche: Wer zur Ruhe kommen möchte, findet in den beiden Naturparks der Lüneburger Heide vielfältige Angebote – von kurzen Etappen bis hin zu längeren Ausflügen. Zum Beispiel auf dem Heidschnuckenweg, der von Celle bis Harburg führt. Erholung pur findet man aber auch in den anderen schönen Wäldern im Landkreis. Rund um Wienhausen kann man zum Beispiel schön wandern.