Diese Schulen seien aber niemals in der Lage, leistungsfähigen Kindern ein ihnen gemäßes Lernangebot und Lernniveau zu bieten. Den Preis für solche „Mogelpackungen“ müssten die Schüler in Form von verpassten Lern- und Zukunftschancen bezahlen. Als Beispiel nimmt Audritz den Bereich Fremdsprachen. Ein differenziertes Angebot in Gesamtschulen mit 25 bis 30 gymnasialfähigen Schülern pro Jahrgang ist aus seiner Sicht nicht möglich. Latein und Spanisch oder andere Sprachangebote hätten weder als Wahlpflicht- oder als Wahlsprache eine Realisierungschance. Das gleiche gelte für andere Wahlpflicht- und Wahlangebote sowie Arbeitsgemeinschaften auf gymnasialem Niveau. Auch könne der Unterricht in vielen Fächern nicht von Gymnasiallehrern erteilt werden, da die Zahl der anfallenden Unterrichtsstunden dafür nicht ausreiche.
Offenbar sei man sich in der „Gesamtschulfankurve“ selbst darüber im Klaren, dass auf solchen Bildungsgängen zwar „Gymnasium“ draufsteht, aber nicht „Gymnasium“ drin ist. Denn anders sei der Vorschlag, die Absolventen der neuen Mini-Gesamtschulen nach der 10. Klasse in einer eigenen Oberstufe in Celle zu beschulen, nicht zu verstehen. Audritz: „Jedem vernünftigen Menschen ist damit klar, dass man diesen Schülern den Besuch einer normalen gymnasialen Oberstufe an einem Celler Gymnasium nicht zutraut.“
Von Tore Harmening