Am weitesten ist die SPD. Viel früher als alle anderen haben die Sozialdemokraten vermeldet, dass sie mit dem Fraktionschef im Kreistag, Maximilian Schmidt aus Winsen, und Annette von Pogrell aus Bergen, Landessprecherin der niedersächsischen SPD-Frauen, bei den Landtagswahlen in knapp einem Jahr antreten wollen. Vollzug kann bei diesen Personalien freilich noch nicht vermeldet werden, denn die Parteigremien haben das letzte Wort. Endgültig entscheiden werden die Delegierten einer SPD-Kreiswahlkonferenz am 17. März, wer in Bergen und Celle antreten wird. Alles andere als eine Nominierung der beiden wäre aber eine faustdicke Überraschung.
Eine Personalie dürfte auch bei der CDU längst klar sein. Der Hambührener Thomas Adasch, seit 2008 Mitglied des Landtags, steht wieder zur Verfügung. „Ich bin aus den Reihen der CDU gebeten worden, erneut zu kandidieren“, sagte er gestern der CZ. Adasch wird aller Voraussicht nach im Wahlbereich Celle-Hambühren-Wietze auf von Pogrell treffen, ein Duell, das es bereits 2008 gab. Damals siegte Adasch mit 45,6 Prozent. Von Pogrell bekam 32 Prozent der Erststimmen.
Im zweiten Wahlbereich, dem eigentlichen Flächenwahlkreis mit der Stadt Bergen, wird Schmidt antreten. Wer sein Gegner von der CDU wird, ist derzeit die spannendste personalpolitische Frage im Kreis Celle.
Aus der Deckung gewagt hat sich bei den Christdemokraten noch kein Kandidat. Doch hinter vorgehaltener Hand werden mehrere potenzielle Bewerber gehandelt. Der Kreistagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann aus Langlingen gehört dazu, der Wathlinger Bürgermeister Torsten Harms und der Kreistagspolitiker und Vorsitzende des Kreissportbundes, Hartmut Ostermann, ebenfalls. Der Hermannsburger Bürgermeister Axel Flader, in den letzten Wochen immer mal wieder als Bewerber ins Spiel gebracht, machte gestern allen Spekulationen ein Ende. „Ich habe in Hermannsburg einen Auftrag bekommen, der noch nicht erfüllt ist. Im März bin ich drei Jahre im Amt. Ich werde definitiv nicht für den Landtag kandidieren“, sagte Flader. Der JU-Vorsitzende Jörn Schepelmann aus Eicklingen dürfte für eine Kandidatur nicht in Frage kommen. Der Nachwuchspolitiker, Mitte 20, ist noch zu jung.
Bleiben Angermann, Harms und Ostermann. Auf Nachfrage dementierte keiner der drei. „Derzeit fehlt mir noch die Zeit, ich bin noch in den eigenen Betrieb eingebunden“, sagte Angermann, von Beruf Landwirt. Gleichwohl stehe demnächst ein Generationswechsel auf seinem Hof an. Gut möglich also, dass bald mehr Zeit ist, um im Landtag zu sitzen. Ostermann sagte gestern, dass er sich mit einer Kandidatur noch nicht beschäftigt habe. „Wenn das jemand an mich herantragen würde, mache ich mir darüber Gedanken“, so der Vorsitzende des Kreissportbundes. Harms hielt sich ebenfalls bedeckt. „Es stehen noch Gespräche aus, die geführt werden müssen, ehe ich mich entscheide“, sagte er. Wer auch immer am Ende das Rennen macht, fest steht, dass der Kandidat als Nachfolger des verstorbenen Karl-Heinrich Langspecht in große Fußstapfen tritt.
Auch bei den kleinen Parteien wird über die anstehenden Personalien nachgedacht. Der Grünen-Kreisvorsitzende Bernd Zobel sagte, dass der Kreisvorstand sich noch in diesem Monat mit der Kandidaten-Frage befassen werde. Bei der FDP hieß es, dass bis Mitte März Entscheidungen getroffen würden. Kommende Woche tage ein Kreisparteitag, eine Delegiertenversammlung entscheide am 14. März, sagte der FDP-Kreisvorsitzende Axel Rehwinkel. Bei den Linken läuft es im Wahlbereich Celle-Hambühren-Wietze wohl auf Yilmaz Kaba hinaus. Der Name des Celler Versicherungskaufmannes, der im Landesvorstand der Linken sitzt, sei in der Diskussion, sagte der frühere Kreistagspolitiker Wolf Wallat.
Auch die Piraten wollen am 20. Januar 2013 mitmischen. Matthias Knöfel aus Hambühren, Mitglied des Celler Piraten-Stammtisches, sagte gestern, dass für beide Wahlbereiche Direktkandidaten aufgestellt werden sollen, Namen gebe es aber noch nicht. Im Fokus der Celler Piraten steht zunächst aber etwas ganz anderes: Ende März, Anfang April soll erst mal der Kreisverband gegründet werden.