Aus seiner Enttäuschung macht der Berger Christian Böker keinen Hehl. Im Raum Bergen – und nicht nur dort – geht die Sorge um, dass die Deutsche Bahn die vom Dialogforum Schiene Nord 2015 beschlossenen Zielsetzungen für die Bahnstrecke Hannover–Hamburg ignoriert. "Unsere Befürchtungen bestätigen sich", sagt Böker, der Mitglied des Projektbeirates Alpha E ist. Schon länger formiert sich Widerstand. Im Kern geht es darum, ob im Dreieck Bremen-Hamburg-Hannover die Bestandsstrecken ausgebaut oder eine Trasse für eine Neubaustrecke präferiert wird. Politiker, Kommunalverwaltungen und Bürgerinitiativen im Kreis Celle setzen sich nach wie vor für die Alpha-E-Lösung ein, also für den Ausbau der Bestandsstrecke. Allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass die Bahn zunehmend von Alpha E abrückt.
Plant die Bahn eine neue Strecke durch den Kreis Celle?
Die Bahn zieht unter anderem Grobkorridore an der A7 und der B3 in Erwägung: "Die jetzt präsentierten Korridore haben mit Ortsumfahrungen nichts mehr zu tun. Die DB Netz AG plant offensichtlich eine Neubaustrecke und hat die Optimierungen der Planungen zur Bestandsstrecke abgebrochen", teilt Peter Dörsam, Sprecher des Projektbeirates, mit. "Damit würden alle Chancen des Alpha E verworfen werden, und die Diskussionen um eine Neubaustrecke wie bei der Y-Trasse würden von vorne beginnen."