Natur genießen

Gästeführer verraten Geheimtipps in der Heide

Die Füße in der Örtze baden, Eisvögel und Fischotter beobachten oder einfach die würzige Luft genießen: Das alles bietet die Lüneburger Heide.

  • Von Christopher Menge
  • 09. Aug. 2019 | 11:09 Uhr
  • 09. Juni 2022
Der Steingrund in der Nähe des Heidedorfs Wilsede ist einer der fünf Geheimtipps.
  • Von Christopher Menge
  • 09. Aug. 2019 | 11:09 Uhr
  • 09. Juni 2022
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Celle.

Während der Heideblüte, die in diesem Jahr besonders schön werden soll , sind täglich zertifizierte Landschaftsführer mit Kleingruppen in der Lüneburger Heide unterwegs. Auf ihren Touren erleben Gäste hautnah die landschaftliche Vielfalt des sensiblen Ökosystems mit Wald-, Moor- und Heidelandschaft sowie den Lebensraum selten gewordener Tierarten.

Übrigens: Mit dem Heidebarometer können Sie den aktuellen Stand der Heideblüte verfolgen.

Die Lüneburger Heide mit dem 23.440 Hektar großen, autofreien Naturschutzgebiet und den zwei Naturparken ist eine gefragte Destination für Naturliebhaber. Doch an welche Orte zieht es die Guides am Feierabend? Fünf von ihnen haben ihre Geheimtipps verraten.

Die Örtze als willkommene Erfrischung

Uferstelle Am Wieh: „Um abzuschalten spaziere ich zur Örtze. Vom Parkplatz in Eversen sind es zu Fuß nicht mehr als 15 Minuten und ich gelange an die Uferstelle Am Wieh", erzählt Gabriele Link, Natur- und Landschaftsführerin aus Sülze. "Flößer haben dort Über Jahrhunderte ihre Flöße für den Transport von Holz zusammengebunden. An dieser flachen Stelle gelangt man über weichen sandigen Waldboden mühelos ins Wasser und kann die Füße darin baden." Die Örtze sei so sauber, dass bedenkenlos in ihr geschwommen werden könne. An heißen Tagen ist das kühle Wasser eine willkommene Erfrischung.

Fischotter und Eisvögel beobachten

Lopautal: "Ich liebe die Mischung aus Heide, Wasser und Wäldern, die man besonders beeindruckend im Lopautal nahe Munster findet. Dort entspanne ich mich gerne nach der Arbeit", berichtet Kräuterfachwirtin Marion Putensen. "Ich spaziere durch die grünen Erlenbruchwälder und schwimme anschließend im glasklaren Wasser des Heideflusses Lopau. Es ist eine fast unberührte Natur." Mit etwas Glück könne man Eisvögel, Fledermäuse oder Fischotter beobachten.

Die Heideblüte am Lönsstein bei Müden vor wenigen Tagen.

Fantastischen Ausblick genießen

Steingrund: "Mein Lieblingsplatz in der Lüneburger Heide ist der Steingrund im autofreien Naturschutzgebiet unweit des Heidedorfs Wilsede", erzählt Heide-Ranger Jan Brockmann. Die Landschaft sei wie eine Zeitreise, ein Tal geprägt von zahlreichen steinernen Findlingen, Relikte aus der Eiszeit. Umgeben von lila Heideflächen und alten Wacholdern. Mystisch und surreal. "Am liebsten sitze ich am Hang auf einer Bank neben alten knorrigen Eichen, genieße die würzige Waldluft und den fantastischen Blick", so der Biologe.

Mit Pferden ausreiten

Auenlandschaft Sudermühlen: "Ein echter Geheimtipp ist für mich die Auenlandschaft Sudermühlen in der Gemeinde Egestorf. Ein Bilderbuchpanorama mit großen Eichen, malerischen Bauernhofanlagen im norddeutschen Fachwerk und altem Mühlrad, das sich gleichmäßig dreht und das Wasser beruhigend plätschern lässt", sagt Heidekutscherin Britta Alpers. "Abends reite ich oft mit den Pferden dorthin, die sich dort genussvoll im Heidebach und im Ententeich abkühlen und mich gleich mit vollspritzen."

Fernab von Autos und Lärm

Schwindebecker Heide: „Mein derzeitiger Favorit ist die Schwindebecker Heide, nahe des Örtchens Schwindebeck", erzählt Gästeführer Wolfgang S. Koltermann aus Amelinghausen. "Dort gehe ich abends gerne mit meiner Frau spazieren. Der Rundweg dauert etwa eineinhalb Stunden. Vom Feldherrenhügel genießen wir den 360-Grad-Blick in die Heidelandschaft. Wir sind dort fast allein, fernab von Autos und Straßenlärm. Nur Vogelgezwitscher und lnsektensummen sind zu hören."

Weitere Informationen zu den Geheimtipps finden Sie unter www.lueneburger-heide.de.